So wollen die Stichwahl-Kandidaten in Geltendorf punkten
Kann Gemeinderat Claudius Mastaller den Chefposten im Geltendorfer Rathaus für die Unabhängigen Bürgerhalten? Oder reicht es dieses Mal dann doch für Zweiten Bürgermeister Robert Sedlmayr (ÖDP)?
Wie sich der neue Geltendorfer Gemeinderat zusammensetzt, ist seit Sonntag klar. Wer Nachfolger für den nicht mehr angetretenen Bürgermeister Wilhelm Lehmann wird, ist noch offen: Dafür werden die Bürger noch einmal um ein Kreuzchen gebeten – aus Infektionsschutzgründen generell per Briefwahl. Die 4417 Briefe an die Wahlberechtigten aller Ortsteile sind bereits verschickt. Wer also wird die Geschicke der Gemeinde Geltendorf in den kommenden Jahren an vorderster Stelle lenken?
Drei Bewerber waren in der ersten Runde angetreten. Der CSU-Ortsverband hatte Marion Wisura nominiert, sie hatte beim ersten Wahlgang 15,8 Prozent der Stimmen auf sich vereinigt. Das reichte nicht für die Stichwahl. Die machen zwei andere Kandidaten unter sich aus: Für Claudius Mastaller (Unabhängige Bürger, UB) entschieden sich bei der Wahl am 15. März 35,6 Prozent der Wähler. Robert Sedlmayr (ÖDP) vereinte 48,6 Prozent der Stimmen auf sich.
Die CSU gibt keine Empfehlung
Es dürfte spannend werden, auch wenn es anhand der Zahlen auf den ersten Blick vielleicht nicht so aussieht. Für wen werden sich die CSU-Wähler entscheiden? „Wir geben keine Empfehlung heraus“, betont dazu der CSU-Ortsvorsitzende Josef Weiß. Der Wähler sei mündig genug, so Weiß, um selbst darüber entscheiden zu können, wen er für den geeigneten Mann an der Spitze hält. Ist es Robert Sedlmayr, der mit seiner Erfahrung aus 24 Jahren Gemeinderatsarbeit punkten will? Oder doch Claudius Mastaller, der auf sachlicher Basis für alle handeln will?
Der Wahlkampf sei sehr fair gewesen, betont Sedlmayr, und er hoffe, dass es so bleibt. Wichtig sei für ihn jetzt, dass ihm die Bürger, die ihn beim ersten Mal gewählt haben, auch weiter das Vertrauen schenken. Der 54-jährige Bankfachwirt wirft vor allem seine in 24 Jahren Gemeinderat (sechs Jahre davon als Zweiter Bürgermeister) erworbene Kompetenz in die Waagschale. Er wolle sich wie bisher auch für die Belange aller Ortsteile einsetzen, verspricht der Geltendorfer. Der Blick über den Tellerrand, die Bearbeitung überörtlicher Themen ist Sedlmayr ebenfalls weiterhin wichtig. Für weitere Informationen verweist der ÖDP-Kandidat auf seine stets aktualisierte Website sowie weitere Präsenz auf Facebook und Instagram. Auch Flyer seien nochmals im Umlauf, auch um Berechtigte zu erreichen, die beim ersten Mal nicht gewählt haben.
Können auch noch Nichtwähler mobilisiert werden?
Diese bisherigen Nichtwähler – knapp 28 Prozent – möchte auch Claudius Mastaller erreichen und noch einmal extra motivieren. Der 47-jährige Sachgebietsleiter bei der Polizei engagiert sich seit sechs Jahren im Gemeinderat. Ein großes Anliegen des Walleshausers ist, die Ortsteile zusammenzubringen. Er möchte für alle da sein und denkt dabei auch an die Ortsteile, die im kommenden Gemeinderat nicht vertreten sind. Rivalitäten bringen Reibungsverluste, ist Mastallers Beobachtung. Reibungen sollten deshalb so gut wie möglich unterbunden werden. Ebenso wichtig sei der vernünftige, verantwortungsvolle Umgang mit den finanziellen Mitteln der Gemeinde.
An vorderster Stelle allerdings steht für den UB-Bürgermeisterkandidaten die Bewältigung der aktuellen Situation, bedingt durch die grassierende Corona-Pandemie. Fürsorgliches, solidarisches Handeln auf allen Ebenen betrachtet Mastaller als wichtig. Wirksame Maßnahmen nicht nur im Gesundheitssektor, könne eine Kommune auch eigeninitiativ im Rahmen ihrer Möglichkeiten angehen. Vernünftigerweise sollte ein Krisenstab gebildet werden, der Lösungen ausarbeitet. Fachbehörden können nicht alles leisten, ist Mastallers Meinung zu dieser Krise.
CSU und Unabhängige Bürger sind im Gemeinderat gleichauf
Der neue Bürgermeister steht ab Mai einem Gemeinderat vor, der sich ähnlich wie bisher, aber doch leicht verändert präsentiert. Unabhängige Bürger, ÖDP und Grüne haben jeweils einen Sitz hinzugewonnen. Beim Bürgerforum blieb alles beim Alten, die CSU hat einen, die SPD zwei Sitze verloren. Und so sieht die Verteilung der 20 Sitze aus: CSU und UB jeweils fünf Mandate, ÖDP vier, Grüne drei, Bürgerforum zwei Sitze sowie SPD ein Sitz.
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