In Landsberg bleiben CSU und ADFC auf getrennten Wegen unterwegs. Schade, die Forderung nach kindergerechten Verkehrsräumen hat ihre Berechtigung, findet LT-Redakteur Gerald Modlinger.
Zusammen hätten die CSU-Radler mit Markus Söder und die "Kidical-Mass"-Demonstrierenden rund um Manfred Doppler tatsächlich eine "kritische Masse" erreicht. Doch dazu kam es nicht, die CSU durfte am Samstag in Landsberg voranfahren und der ADFC hinterher. Ein Miteinander wäre mehr gewesen: Der ADFC hätte seine Forderungen für einen kindergerechten Verkehrsraum prominent beim Ministerpräsidenten adressieren können und die CSU hätte außerhalb ihrer ohnehin überzeugten Kern-Anhängerschaft Sympathiepunkte für die Europawahl am 9. Juni sammeln können.
Gerade die Bedürfnisse von Kindern im Verkehrsraum werden nicht nur in Landsberg, sondern auch auf den Dörfern kaum berücksichtigt. Kinder, die sich ohne Elternaufsicht auf einer Straße bewegen, sind eine absolute Seltenheit. Die Schule, die Freundinnen und Freunde oder der Sportplatz sind für viele praktisch unerreichbar, weil der Autoverkehr objektiv keinen Platz für radelnde Kinder lässt oder weil Eltern subjektiv um deren Sicherheit besorgt sind.
Deshalb müssen Verkehrsräume so gestaltet werden, dass sich darauf auch Kinder selbstständig wieder ohne Gefahr und Sorge bewegen können. Andererseits sollten Eltern ihren Kindern auch wieder mehr zutrauen, dass diese ohne Eltern-Taxi von A nach B kommen können. Das Gefahrenpotenzial aus dem Verkehr wird zudem oft stark überschätzt. Am größten ist es, wenn Autofahrer gar nicht mehr damit rechnen, dass irgendwo ein Kind daher radelt. Je mehr Kinderfahrräder unterwegs sind, umso sicherer wird es auf den Wegen.
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