"Löw soll auf alle Fälle bleiben"
Landsberg Noch ist nicht entschieden, ob Joachim Löw Bundestrainer bleibt. Eine kleine Nachfrage bei Trainern und Funktionären im Landkreis ergab ein - wenn auch nicht repräsentatives - so doch eindeutiges Ergebnis: Löw soll bleiben.
"Auf alle Fälle", meint dazu Fuchstals Trainer Bernd Oerther. Seiner Meinung nach wäre es schlimm, würde Löw nicht weitermachen. "Er hat auf die Jungen gesetzt und auch erkannt, dass man mit Blöcken aus den Vereinen spielen muss. Das mit dem Bayern-Block beispielsweise hat er doch toll hinbekommen", so Oerther.
Dazu hatte Löw Oerthers Ansicht nach auch Glück, dass Michael Ballack verletzt ausgefallen ist, denn "er passt doch nicht mehr in das System, er ist viel zu langsam". Rätsel geben ihm die Gründe dafür auf, weshalb Löw seine Entscheidung so lange hinauszögert: "Man kennt die Interna ja nicht", denn dass es nur ums Geld gehe, ist für Oerther eher fraglich. Auch die U 19 spiele sicher eine Rolle. "Jetzt soll Löw noch mal seine ganze Kraft reinwerfen und weitermachen, damit eine Steigerung möglich ist", hofft Oerther.
Pro Löw äußert sich auch Penzings Coach Walter Andres. "Nicht nur Löw soll bleiben, sondern das ganz Team." Man habe klar gesehen, dass sich Löw mit seinem System auf dem richtigen Weg befinde und "jetzt muss man ihm und der Mannschaft auch ein bisschen Zeit geben. Was Ballack betrifft, ist er jedoch anderer Meinung: "Wenn er fit ist, will ich ihn nicht ausklammern."
Auch Kauferings Coach Elmar Kügle hätte "nichts dagegen, wenn Löw bleiben würde". Seiner Meinung nach hat der Bundestrainer eine ordentliche Arbeit abgeliefert. "Natürlich kann man im Nachhinein immer etwas kritisieren, aber nach so einer WM haben wir auch acht Millionen Fußball-Trainer." Auch ihm hat Löws Konzept, auf junge Spieler zu setzen, gefallen und vor allem: "Er hat es auch durchgezogen."
Wechsel wäre fatal
Als "fatal" würde Landsbergs Fußball-Abteilungsleiter Sepp Hintermeier einen Wechsel auf dem Trainerstuhl bei der Nationalmannschaft empfinden. "Dieser Jugendstil, den Löw gepflegt hat, muss unbedingt weiterverfolgt werden", so Hintermeier. Natürlich wisse man nicht, was bei dem Treffen zwischen Löw und dem DFB im Frühjahr vorgefallen und wie eisig die Atmosphäre sei, doch sollte ein neuer Trainer kommen, der eine andere Philosophie vertrete, wäre es einfach nur "fatal". Was die Kapitänsfrage betrifft, ist es in Hintermeiers Augen nur legitim, dass Philipp Lahm die Binde fordert. "Was Ballack betrifft, muss man erst einmal abwarten, er muss erst wieder fit werden." Außerdem, so der TSV-Funktionär, wäre dieser bei der EM 2012 bereits 35 Jahre alt. (mm)
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