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28.10.2005

"Jetzt müssen sich die Reihen wieder schließen"

Von unserem Redaktionsmitglied Jörg SigmundBad Wörishofen"Ich bin aufgeregter als vor meiner Hochzeit." Markus Ferber (40) räumt freimütig ein, was keinem verborgen bleibt. Kurz vor Bekanntgabe des Wahlergebnisses beim Parteitag der schwäbischen CSU in Bad Wörishofen ist seine Nervosität greifbar. Wenig später ruft er, wie von einer Zentnerlast befreit, den 189 Delegierten im Kurhaus ein "ganz, ganz herzliches Dankeschön" zu.

Ferber ist der Gewinner des Zweikampfes um den Vorsitz der Schwaben-CSU und um die Nachfolge von Alfons Zeller (Oberallgäu), der nach 16-jähriger Amtszeit nicht mehr kandidierte. Mit 98 zu 90 Stimmen hat sich der Europaabgeordnete und Sprecher der CSU-Gruppe im Europäischen Parlament soeben gegen Georg Schmid durchgesetzt, den viele in der Partei leicht favorisiert hatten. Während sich Ferber von seinen jubelnden Anhängern feiern lässt ­ zu den ersten Gratulanten zählt der ehemalige Bundesfinanzminister Theo Waigel ­, erhält der sichtlich geknickte Verlierer aufmunternde Worte aus den Reihen seines CSU-Kreisverbandes Donau-Ries. So richtig glauben jedoch will das Resultat scheinbar noch keiner.

Es ist der Moment, in dem auch Parteichef Edmund Stoiber eilig den Saal verlässt. Ein Händedruck für Ferber, die Gratulation zum Erfolg ­ und weg ist der Ministerpräsident, der sich insgeheim seinen Innenstaatssekretär Schmid als neuen Bezirksvorsitzenden gewünscht hatte. Später dann beim Parteitag der unterfränkischen CSU in Kretzgau (Landkreis Haßberge) erwähnt Stoiber den Wahlausgang in Schwaben mit keinem Wort.

"Ich bin selbst total überrascht und habe nicht gerechnet, dass es reicht", sagt nach der "Zitterpartie" ein überglücklicher Ferber. Er sei "emotional überwältigt". Mit einem starken Team wolle er nun dafür sorgen, dass die Region wieder jene Rolle spielt, die ihr zusteht. "Wir wollen den Erfolg, und den schaffen wir gemeinsam." Er kündigt an, zwischen München, Berlin und Brüssel ein "politisches Netzwerk für Schwaben" knüpfen zu wollen. Zuspruch erhält Ferber aus dem Landtag. CSU-Fraktionschef Joachim Herrmann betont, dank seiner Erfahrung als Europapolitiker werde er das Gewicht der Region gut und angemessen vertreten. "Der Bezirk zählt zu den Zugpferden der bayerischen Entwicklung."

Schmid will Ferber dabei tatkräftig unterstützen. "Ich werde meine Vorstellungen in die Parteiarbeit einbringen und alle Kraft dafür verwenden, um Schwaben voranzubringen", betont er in einer ersten Reaktion. Natürlich ist der 52-Jährige enttäuscht. Schließlich habe er nie taktiert und klipp und klar gesagt, Führung übernehmen zu wollen. "Doch die Delegierten haben mit ganz knapper Mehrheit anders entschieden." Dass das Kabinettsmitglied nun nach seiner Niederlage vor zwei Jahren um die Position des Stellvertreters gegen Alfred Sauter (Ichenhausen, Kreis Günzburg) wieder geschlagen aus einer Wahl hervorging, sehen nur wenige in der schwäbischen CSU als Nachteil für seine weitere politische Karriere. Es sei ja Schmid gewesen, der mit seiner Ankündigung, anzutreten, egal, ob Zeller noch einmal kandidiert oder nicht, den Weg für einen Generationswechsel in der schwäbischen CSU erst geebnet habe.

Dennoch: Das spannende Duell um den Vorsitz hat die Partei in den letzten Tagen und Wochen in zwei Lager gespalten. Der Bundestagsabgeordnete Eduard Oswald (Dinkelscherben, Kreis Augsburg) drückt aus, was viele in Bad Wörishofen denken: "Schwaben hat entschieden. Jetzt müssen sich die Reihen wieder schließen." Und, so das langjährige Vorstandsmitglied, es müsse "ein für alle Mal Schluss sein mit den internen Personaldiskussionen".

Dem Bobinger Ferber, der sein Amt als Vorsitzender des großen CSU-Kreisverbandes Augsburg-Land abgeben wird ­ als Nachfolger ist der Landtagsabgeordnete Martin Sailer (Diedorf) im Gespräch ­, wird dabei eine starke Führungsrolle zugetraut. "Er ist eine gute Wahl", so der ehemalige Bundesfinanzminister Theo Waigel. Er schätze Ferber als "unabhängigen Geist", der in der Vergangenheit auch den Mut gehabt habe, "Waigel und Stoiber zu widersprechen". Das Ergebnis der "fairen Auseinandersetzung" zeige die Unabhängigkeit der Delegierten. Waigel wörtlich: "Der Bezirksvorsitzende ist keine Domäne der Landtagsabgeordneten." Neben dem Landtagsabgeordneten Alfred Sauter wird auch Waigel nachgesagt, hinter den Kulissen kräftig für Ferber die Strippen gezogen zu haben.

Alfons Zeller, der nach 16 Jahren an der Spitze des Bezirksverbandes nicht ohne Wehmut aus dem Amt scheidet, glaubt, dass die internen Diskussionen nun schnell beendet sind. "Und das ist auch gut so." Sein Abschied in Bad Wörishofen ist emotional. Nach seiner Parteitagsrede kann Zeller Tränen nicht verbergen. Er verlässt das Podium, eilt schnurstracks zu seiner Frau Heike, die im Publikum sitzt, und nimmt sie tief bewegt in den Arm.

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