Flugzeugabsturz auf dem Weg nach Bad Wörishofen: Wrack wird in Wien untersucht
Warum ist eine Cessna auf dem Heimweg nach Bad Wörishofen abgestürzt? In Wien beginnt eine aufwendige Spurensuche.
Ermittlungsbehörden in Österreich suchen fieberhaft die Antwort auf die Frage, warum ein Flugzeug auf dem Heimweg von Rom nach Bad Wörishofen in den Alpen abgestürzt ist. Der Pilot, ein 52-jähriger Geschäftsmann aus dem Großraum München, kam dabei ums Leben. Das Wrack der Maschine wurde mittlerweile nach Wien gebracht. Dort beginnt nun eine aufwendige Spurensuche.
Neben dem Landeskriminalamt (LKA) von Österreich ermittelt unabhängig davon jetzt auch die Sicherheitsuntersuchungsstelle des Bundes. Das bestätigte ein Sprecher von Österreichs Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie. Das Wrack wurde geborgen und nach Wien gebracht. Dort werde es nun von Expertinnen und Experten untersucht. Das LKA befasst sich außerdem mit der offiziellen Feststellung der Identität des Toten. Das allerdings könne noch dauern, sagte Philip Rapold unserer Redaktion am Donnerstag. Der Pilot befand sich allein an Bord der Maschine.
Die Cessna war am Karsamstag auf dem Weg nach Bad Wörishofen vom Radar verschwunden
Das Wrack der Cessna wurde am Dienstag kurz vor 13 Uhr am Hang eines Alpengipfels in Österreich entdeckt. Das zerschellte Flugzeug lag auf etwa 2700 Metern Höhe auf dem Schrankogel im Bereich Schrankar, am Übergang von den Ötztaler Alpen zu den Stubaier Alpen. Die Alpen sind in dem Bereich recht hoch. Der Schrankogel misst 3497 Meter. Weiter unten am Berg liegt die bekannte Amberger Hütte. Die Cessna war am Karsamstag auf dem Rückflug von Rom nach Bad Wörishofen vom Radar verschwunden. Die folgende Suche gestaltete sich aufgrund des Wetters schwierig. Auch die Bergung des Wracks von dem tief verschneiten Hang gestaltete sich alles andere als einfach.
Österreich arbeitet bei der Klärung der Absturzursache auch mit Deutschland zusammen
Bei der Suche nach der Unfallursache arbeiten die Österreicher auch mit Deutschland zusammen, wie das Klimaschutzministerium mitteilt. Die Zusammenarbeit erfolge mit der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU). Diese werde nun einen sogenannten „akkreditierten Vertreter“ als Kontaktperson benennen.
Das Wrack der Cessna wurde in die Sicherstellungshalle der Sicherheitsuntersuchungsstelle des Bundes (SUB) in Wien gebracht. Dort werden nun vorhandene Daten der Maschine ausgewertet und die Reste des Flugzeugs zerlegt. Für Treibstoffanalysen oder metallurgische Untersuchungen gebe es ebenfalls Möglichkeiten. Für die Aufarbeitung von Flugunfällen wurden über die Jahre hinweg international geltende Richtlinien, Regeln und Standards definiert. Grundlage ist Annex 13 des Chicagoer Abkommens über die internationale Zivilluftfahrt.
Über den Alpen herrschten beim Rückflug nach Bad Wörishofen offenbar schwierige Bedingungen
Der Pilot der Maschine war am Montag vor Ostern von Bad Wörishofen aus nach Rom geflogen. Am Karsamstag wollte er wieder zurückfliegen. Der 52-Jährige habe rund 500 Stunden Flugerfahrung, sagte Michaela Bahle-Schmid unserer Redaktion. Ihre Familie betreibt den Flugplatz, an dem die Cessna stationiert war. Warum die Maschine abgestürzt ist, war auch am Donnerstag unklar. Das sagte Ermittler Rapold unserer Redaktion. Der Pilot der Maschine habe der Flugsicherung Innsbruck noch mitgeteilt, dass er Probleme habe, die Flughöhe zu halten, sagte Klaus Hohenauer unserer Redaktion. Er ist der Leiter der Luftfahrtbehörde Tirol und selbst Pilot. "Es waren sehr schwierige Bedingungen bei Föhnlage", erläutert er.
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