
Im Unterallgäu war man bei Corona-Verstößen gnädig


Vergleichsweise wenige Bußgelder sind im Landkreis verhängt worden. Dafür gibt es Lob von der AfD.
Nirgendwo in Schwaben wurden weniger Ordnungswidrigkeitsverfahren wegen Verstößen gegen die Corona-Regeln des Freistaats angestrengt als im Unterallgäu. Das geht aus einer schriftlichen Anfrage des Memminger Landtagsabgeordneten Christoph Maier (AfD) hervor.
948 Verfahren wurden im Unterallgäu eingeleitet. 185 davon sind noch nicht abgeschlossen. Insgesamt wurden nach Auskunft des Bayerischen Staatsministers für Gesundheit und Pflege im Unterallgäu 175.036,20 Euro an Bußgeldern verhängt. Nur der kleinere Landkreis Lindau hatte mit 105.300 Euro weniger Bußgelder kassiert. Dort waren es aber 1017 Verfahren.
Auch im Ostallgäu ließ man bei Corona-Verstößen Milde walten
Ähnlich zurückhaltend hat sich auch der Landkreis Ostallgäu verhalten. Dort wurden 213.260 Euro an Bußgeldern verhängt, dies allerdings bei 1656 Verstößen gegen die Maskenpflicht. In Memmingen wurden Bußgelder über 390.000 Euro ausgestellt. 1419 Verstöße waren geahndet worden. Im Landkreis Günzburg summierte sich die Summe der Strafgelder bei 1338 Verstößen auf 404.183,25 Euro. In Kaufbeuren waren es 462.935 Euro bei 1061 Fällen.
Der Landkreis Neu-Ulm verhängte sogar 4018 Bußgelder mit einer Gesamtsumme von 672.428 Euro. Spitzenreiter in Schwaben war die Stadt Augsburg mit zwei Millionen Euro an Bußgeldern bei 12.500 Verfahren.
In München wurden die höchsten Corona-Bußgelder verhängt
Bayernweit ganz oben landete die Landeshauptstadt München mit 3,24 Millionen Euro Bußgeldern bei 45.364 Fällen. In Nürnberg waren es 3,083 Millionen Euro bei 16.647 geahndeten Verstößen. Am größten war die Milde im Landkreis Regensburg. Dort wurden zwar 1231 Bußgeldverfahren eröffnet, die sich aber auf nur gut 10.000 Euro summierten. Wie viel von diesen Summen tatsächlich bezahlt wurden, geht aus der Auflistung nicht hervor.
Im bayernweiten Vergleich gehört das Unterallgäu zu jenen rund zehn Prozent Gebietskörperschaften, die am gnädigsten auf Corona-Verstöße reagiert haben. Von der AfD gab es dafür Lob. Wörtlich schreibt der Abgeordnete: Es steche hervor, „dass der Landkreis Unterallgäu mit Augenmaß vorgegangen ist und sich nicht leichtfertig vom politischen und medialen Druck leiten ließ.“
Maier fordert in einem Dringlichkeitsantrag die Staatsregierung auf, die verhängten Corona-Bußgelder zurückzuzahlen.
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