Wie kommen Radler bei Türkheim sicher über die Staatsstraße?
Südlich der A96-Auffahrt wird eine Lösung gesucht. Der Marktrat befürwortet einen Tunnel – trotz hoher Kosten.
Ist die teuerste Variante auch die beste? Diese Frage hatten die Marktgemeinderäte auf ihrer letzten Sitzung in diesem Jahr zu beantworten. Zur Diskussion standen drei Varianten der Radwegequerung über die Staatsstraße 2015 südlich der Autobahnauffahrt.
Da aufgrund einer großen Gewerbeansiedlung an der Staatsstraße ein Bebauungsplan erstellt wird, soll in diesem Zusammenhang gleich eine Radwegequerung mit eingeplant werden. „Zwischen Bad Wörishofen und Türkheim gibt es keine sichere Querung“, so Bürgermeister Christian Kähler. Vom Straßenbauamt Kempten kamen drei Vorschläge, von denen der Dritte - ein Fahrbahnteiler auf der Staatsstraße - von den Gemeinderäten als zu unsichere Lösung sofort verworfen wurde.
Ein Tunnel kostet ungefähr eine halbe Million Euro
Ausführlich diskutiert wurde der Vorschlag eines Tunnels mit einem Kostenvolumen von etwa einer halben Million Euro einerseits und einer neuen Ampelanlage für Fußgänger und Radfahrer bei der Autobahnauffahrt für 135.000 Euro andererseits.
Wie Bürgermeister Christian Kähler erläuterte, hat die Autobahndirektion die Absicht, im Zuge der Baumaßnahmen, die Auffahrt zur Autobahn vom Süden her zu verlängern und würde – ebenso wie das Straßenbauamt – die Ampelanlage favorisieren. Walter Fritsch (SPD) erinnerte daran, dass man eine Radwegequerung schon einmal abgelehnt hätte und nicht noch einmal denselben Fehler machen solle.
Außerdem verwies er darauf, dass es eine für die Maßnahme eine staatliche Förderung von 75 Prozent gäbe. Josef Vogel (FW) sprach sich für die Ampellösung aus, da man die Kosten und den Nutzen der Maßnahme abwägen müsse.
Eine Ampel wäre eine Alternative
Bei der Anzahl der Radler, die derzeit den Radweg nutzten, würde seiner Meinung nach eine Ampelanlage ausreichen. Sowohl Peter Ostler von der Wählervereinigung Türkheim als auch Markus Schöffel (SPD), forderten im Falle einer Ampelanlage sicherzustellen, dass auch auf der Abbiegespur eine Ampel installiert werde.
Nach Ansicht von Dritter Bürgermeisterin Gudrun Kissinger-Schneider (Grüne), wird der Radverkehr in Zukunft zunehmen. Sie regte an, wegen der Tunnellösung auch beim Landratsamt wegen einer möglichen Kostenbeteiligung anzufragen, da hier auch eine Anbindung zum Radweg nach Mindelheim geschaffen werden könne. Auch Jens Gaiser, CSU, sprach sich für die Tunnellösung aus. „Jetzt machen wir es einmal gescheit.“
Gegen eine Stimme wurde dann die Tunnellösung vom Marktrat beschlossen.
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