30 Jahre Nächstenliebe
Weißenhorn (sps) - Das dreißigjährige Bestehen zählt, so Landrat Erich Josef Geßner bei der Feier der Sozialstation Weißenhorn, eigentlich nicht zu den klassischen Jubiläen. "Aber bei einer Sozialstation ist das etwas anderes", sagte er. "Das sind 30 Jahre praktische Nächstenliebe." Die Geschichte der Sozialstation begann 1979, als die Schwestern des 3. Ordens der Franziskanerinnen aus Weißenhorn weggerufen wurden, weil sie keinen Nachwuchs fanden.
In Pfaffenhofen blieb eine Ordensschwester noch 20 Jahre länger und führte ihren Dienst in Absprache mit der Sozialstation weiter. Und schließlich stieß auch Roggenburg als dritter Partner noch dazu. Obwohl die katholischen Pfarrverbände der drei Gemeinden Träger sind, ist die Station in der Weißenhorner Schulstraße dennoch ökumenisch ausgerichtet. Die Evangelische Gemeinde entsendet einen Delegierten in die Vorstandschaft.
Als Gründerväter gelten der Stadtpfarrer Hans Behr und Weißenhorns Bürgermeister Max Baur, beide inzwischen gestorben. Herbert Weikmann war der erste Vorsitzende. Albert Britten, heute noch tätig, hatte mit der Gründung eines Fördervereins wichtige Vorarbeit geleistet und 1800 Mitglieder aktiviert. Von ihm übernahm vor 21 Jahren Konrad Stölzle den Vorsitz.
Zwölf Jahre lang leitete Ingeborg Sedelmaier die Station, die ihr Amt just an den Rechtsanwalt Michael Gutter übergeben hatte und diesem als zweite Vorsitzende noch zur Seite stehen will. Seit 1995 trägt die Sozialstation die Namen der drei Nachbargemeinden. Hauptwirkungsfeld ist die Förderung, Betreuung und Pflege von Menschen, die wegen ihres körperlichen, geistigen oder seelischen Zustandes des Hilfe bedürfen. Hauptaufgabenfelder sind neben dem ambulanten Kranken- und Altenpflegedienst, Beratung, ambulante Rehabilitation, Betreuung und hauswirtschaftliche Versorgung gebrechlicher, behinderter oder chronisch kranker Menschen. Dazu kommt das "Essen auf Rädern". Seit dem Beginn mit gerade einmal einer Schwester ist die Personalstärke ständig angewachsen, entsprechend den Bedürfnissen in der Gesellschaft. Zusätzlich zu den ständigen Gesprächskreisen initiiert die Station in Zusammenarbeit mit den Kirchengemeinden Treffen für Trauernde, für Pfleger von Schwerstkranken in der Familie und einen Hospizkreis.
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