Hilfsmission als Abenteuer
Ellen Strobel aus Biberberg hat drei Wochen lang auf eigene Faust in einem Waisenhaus auf der Insel Madagaskar mitgearbeitet. Was sie dort erlebte, hat mit Urlaub nicht viel zu tun
Hier Wohlstand, dort bittere Armut – der Kulturschock hat Ellen Strobel aus dem Pfaffenhofer Ortsteil Biberberg hart getroffen: „Das war teilweise schon krass“, sagt die 20-Jährige, die kürzlich drei Wochen lang ein Waisenhaus auf der Insel Madagaskar besucht und dort ehrenamtlich mitgearbeitet hat. Vor Ort hat sie erschütternde menschliche Schicksale miterlebt: Weil die Bewohner des Inselstaats vielerorts in großer Not leben müssten, würden zahlreiche Babys ausgesetzt. Die Eltern fürchteten, den Lebensunterhalt nicht bezahlen zu können, sagt Strobel, die in Ludwigsfeld und Ulm eine Ausbildung zur Erzieherin absolviert. Um so wichtiger seien Einrichtungen wie das Waisenhaus, das samt einer Klinik in der Stadt Ambanja im Norden Madagaskars von dem katholischen Pater Stefano Scaringella betrieben wird. Für die Biberbergerin war die Reise ein großes Abenteuer.
Das hielt bei allen schmerzlichen Erfahrungen aber auch viele herzliche Momente bereit: „Die Kinder sind so dankbar, wenn man sich mit ihnen beschäftigt.“ Das zeigte sich etwa, als die 20-Jährige die Mitbringsel aus ihrem Gepäck holte: Malstifte, Puppen und T-Shirts hatte sie dabei, „da war die Freude natürlich riesig“. Kein Wunder: Die meisten der etwa 90 Schützlinge des Hauses hätten wohl noch nie eigene Spielsachen besessen. Überhaupt sei das Konzept der Einrichtung nicht mit deutschen Ansprüchen zu vergleichen, sagt die angehende Erzieherin. So gehe es in Madagaskar vornehmlich darum, dass die Kinder ein Obdach hätten und nicht auf der Straße verhungern müssten. Pädagogisches Fachpersonal, das die kleinen Schützlinge betreut, gebe es nicht. Möglicherweise habe das weitgehend durch Spenden finanzierte Waisenhaus dafür auch gar nicht die Mittel.
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