Zu wenig neue Kräfte: Feuerwehren schlagen Alarm
Kreisbrandrat Bernhard Schmidt sieht Sicherheit der Bürger in Gefahr, wenn der Trend nicht gestoppt wird
Weniger als zweieinhalb Stunden vergehen, und im Landkreis Neu-Ulm rückt schon wieder die Feuerwehr aus: 3577 mal hatten die 3404 Feuerwehrleute – von denen 3370 ehrenamtlich tätig sind – rund um die Uhr, bei jedem Wetter und egal ob Sonn-, Feier- oder Werktag, einen Einsatz zu bewältigen, bei dem es oft auch um Leben und Tod ging. Mit diesen eindrucksvollen Zahlen wartete bei der Jahresdienstversammlung der Kommandanten im Landkreis Neu-Ulm Kreisbrandrat Bernhard Schmidt auf. Seine Wiederwahl erfolgte dann mit der deutlichen Mehrheit von 61 aus 68 gültigen Stimmen. Und so wird der alte und neue Kreisbrandrat auch in den kommenden sechs Jahren an der Spitze der 73 Feuerwehren im Landkreis stehen. Mit seinem umfangreichen Rechenschaftsbericht über Einsätze, Ausbildungen und Neuerungen wie beispielsweise der Einführung des Digitalfunks, verband der Kreisbrandrat aber auch eine deutliche Warnung: Die Personalstruktur mit 3404 Aktiven, davon 358 Frauen und dazu 449 Jugendlichen sei zwar „noch gesund“, aber die Tatsache, dass die Anzahl der unter 18-Jährigen seit zehn Jahren von 522 auf die aktuelle Zahl zurückgegangen sei und dass sich immer mehr Aktive der gesetzlich vorgeschriebenen Altersgrenze von 63 Jahren annähern, gebe Anlass zu Sorge. Dazu mahnte er: „Die Sicherheit unserer Mitbürgerinnen und Mitbürger steht auf dem Spiel, wenn es uns nicht gelingt, auch in der Zukunft genügend Feuerwehrleute zu gewinnen. Dazu sind konzertierte Maßnahmen notwendig, zu denen jeder seinen Beitrag leisten muss. Wir dürfen nicht erst handeln, wenn es zu spät ist!“ Dieser „Nettoverlust“ müsse zu denken geben. Die Tagesalarmsicherheit sei bereits in vielen Feuerwehren gefährdet und müsse oft durch die Hinzuziehung benachbarter Feuerwehren zu Einsätzen sichergestellt werden. Auch das habe seine Grenzen. Dies war nicht nur an die Feuerwehr-Führungskräfte, sondern auch an die zahlreich vertretenen Bürgermeister gerichtet. Karl Janson aus Vöhringen versicherte, dass sich die Kommunalpolitik ihrer Pflichtaufgabe sehr wohl bewusst sei. Für die Partner-Hilfsorganisationen Polizei, Rettungsdienst und THW bedankte sich Erster Polizeihauptkommissar Franz Mayr aus Illertissen für die stets gute Zusammenarbeit. Landrat Thorsten Freudenberger mahnte in seinem Grußwort: „Fehlende Sicherheit schafft Unbehagen und Ängste, welche die Person und das Gemeinwesen zermürben können.“ Deshalb richtete er Dankesworte an alle, die sich im Feuerwehrdienst engagieren und betonte, dass seitens der öffentlichen Hand alles getan werde, um für ein funktionierendes Feuerwehrwesen zu sorgen. Parallel zur Dienstversammlung wurden auch die Regularien für den Kreisfeuerwehrverband abgewickelt, wobei die satzungsgemäßen Berichte stets volle Zustimmung fanden.
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