Dieses kulturelle Erbe ist noch lange nicht vergessen
Senden (ahoi) - "Total erschlagen" sei sie vom Zulauf des Publikums, erklärte Barbara Zumsteg, Tochter des 1986 verstorbenen Söflinger Künstlers Wilhelm Luib, bei der Ausstellungseröffnung im Sendener Bürgerhaus. "Der Vater ist doch schon so lange tot." Und doch waren rund 140 Besucher gekommen, um sich die Werkschau anzusehen, die der Sendener Kulturverein noch bis zum 1. November zeigt.
Portraits seiner Töchter, Szenen aus der Nachkriegszeit, der farbenfrohe Blick übers Donauufer, die Wilhelm-Luib-Straße in Söflingen, kleine Häfen in Schweden oder in Spanien - die Ausstellung erlaubt, ganz ohne erklärende Worte, einen Blick in weite Teile der Biographie Luibs, der schon zu Lebzeiten als eine der großen Ulmer Künstlerpersönlichkeiten gelten musste. Hatte er doch vor allem seit den 1950er Jahren seinen ganz eigenen Stil entwickelt und sich um die künstlerische Neuorientierung der Stadt Ulm verdient gemacht.
Nach einer Lehre zum Dekorationsmaler Anfang der dreißiger Jahre, dem Besuch der Ulmer Schule, Gaststudium an der Stuttgarter Kunstakademie und Kriegsdienst kehrte Luib 1945 nach Ulm zurück. Von seiner damaligen Stimmung etwa zeugt eine Zeichnung aus dem Jahr 1947, betitelt mit "Nach dem Krieg". Gemessen an der so schwungvollen, leicht und wie hingeworfen wirkenden Ästhetik späterer Werke sticht es heraus. Eine Gruppe orientierungsloser Menschen, dicht beieinander, einer sitzt gebeugt, die Hand vor den Augen. Er habe damals nicht weiter gewusst, hat Luib seinem Freund, Wilhelm du Bellier, später berichtet. Neben Barbara Zumsteg ist du Bellier der zweite große Leihgeber, der dem Sendener Kulturverein seine Sammlung für die Ausstellung zur Verfügung gestellt hat.
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