
Eine Insel für die Insel


Neu-Ulms Stadtverwaltung plant ihr „zentrales Tor zur Innenstadt“ neu und will es für Fußgänger und Radfahrer attraktiver machen
Die Sparkasse legt mit ihrem Brückenhaus vor, die Stadt zieht nach. Im Zuge des 30-Millionen-Projektes der Sparkasse plant die Stadtverwaltung, den Straßenraum vor der Herdbrücke neu zu gestalten, damit die Donauinsel auch künftig ihrer Funktion als „zentrales Tor zur Innenstadt und Stadteingang von hervorragender Bedeutung“ gerecht wird. Dabei sollen „funktionale und gestalterische Mängel“ behoben werden, heißt es in einer Sitzungsvorlage des Ausschusses für Stadtentwicklung und Umwelt, dem die Planungen heute Nachmittag vorgestellt werden.
Rund 750000 Euro soll die Stadt demnach in die Hand nehmen, um im Jahr 2015 „die Insel umfassend aufzuwerten“, wie Stadtplaner Jörg Oberle sagt. Die Gestaltungsmöglichkeiten seien zwar sehr eingeschränkt, dennoch werde das „zentrale Bindeglied zwischen Neu-Ulm und Ulm“ künftig ein neues Gesicht erhalten.
Die auffälligste der geplanten Maßnahmen ist dabei eine Verkehrsinsel kurz vor der Herdbrücke. „Von der Optik her wird diese so ähnlich sein wie die Insel auf der Neuen Straße in Ulm“, erklärt Oberle. Inmitten der Marienstraße soll dafür ein 2,50 Meter breiter Streifen gepflastert werden, um Fußgängern die Straßenquerung an dieser Stelle zu erleichtern. Schon jetzt fahren täglich bis zu 8000 Fahrzeuge über die Herdbrücke, im Jahr 2025 sollen es Prognosen zufolge knapp 10000 sein. Gerade im Hinblick auf die zu erwartenden Passantenströme rund um das Brückenhaus, würde der Bereich durch die Insel erheblich attraktiver werden.
Kommt Tempo 30 in der Marienstraße?
In der Folge müsste darüber nachgedacht werden, den Verkehr an dieser Stelle zu verlangsamen. Bislang gilt dort Tempo 50 – in Ulms Neuer Mitte sind beispielsweise nur 20 Kilometer pro Stunde erlaubt. „Wir brauchen zunächst eine Entscheidung der Stadträte, ob sie grundsätzlich mit der von uns vorgeschlagenen Neugestaltung einverstanden sind. Wenn ja, dann werden wir uns auch über eine mögliche Geschwindigkeitsbeschränkung Gedanken machen“, erklärt Oberle.
Weitere geplante Maßnahmen sind:
Mehr Platz für Radler: Die schon jetzt vorhandenen Radstreifen auf der Marienstraße sollen auf beiden Seiten etwas breiter werden: „Es kann nicht sein, dass ein Radler von einem Bus über die Herdbrücke gehetzt wird, nur weil nicht genug Platz auf der Straße ist.“ Die Verbreiterung von aktuell 1,20 Meter auf 1,40 Meter stelle eine „deutliche qualitative Verbesserung“ dar.
Breitere Gehwege: Auf der Herdbrücke ist zumindest auf einer Seite ein deutlich breiterer Gehweg angedacht. Dies muss jedoch noch mit der Stadt Ulm abgesprochen werden, die für die gemeinsame Brücke die Planungshoheit hat.
Weniger Parkplätze: Die Neugestaltung des Inselbereichs hätte zur Folge, dass die vier Kurzzeitstellplätze am Rande der Marienstraße wegfallen. Ersatz soll die Tiefgarage der Sparkasse schaffen.
Ampel verschwindet: Im Zuge der Baumaßnahmen soll auch der Beginn der Krankenhausstraße verändert werden. Die Straße soll dort etwas enger werden und dafür die Fußgängerampel wegfallen. „Schon jetzt laufen viele Passanten dort bei Rot über die Straße, weil sie es nicht einsehen, trotz des teilweise geringen Verkehrs lange warten zu müssen“, erklärt Oberle. Der schmälere Fahrstreifen soll künftig das Gefahrenpotenzial mindern.
Verkehrsberuhigte Insel: Die Insel selbst als „exklusive Lage im Herzen der Innenstadt“ soll zwischen der Hausnummer 16 und dem Schwal verkehrsberuhigt werden. Bau- und Planungskosten belaufen sich auf rund 450000 Euro.
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