Schnaps auf dem Spielplatz: 13-Jährige bewusstlos
Ulm Ein 13-jähriges Mädchen hat am Sonntagabend so viel Schnaps getrunken, dass es bewusstlos wurde und auf der Intensivstation behandelt werden musste. Jetzt will die Polizei herausfinden, wie das Kind und seine beiden Freundinnen an den Alkohol gekommen sind.
Die drei Mädchen hatten sich offenbar bereits am Nachmittag auf einem Spielplatz in Böfingen getroffen und die Flasche kreisen lassen - die Polizei vermutet Wodka, jedenfalls etwas Hochprozentiges. Die 13-Jährige wurde daraufhin bewusstlos. Ihre beiden Freundinnen, 13 und 14 Jahre alt, versuchten zunächst über längere Zeit vergeblich, das Mädchen zu wecken. Zum Glück kam schließlich ein Mann vorbei, der die Situation richtig einschätzte und sofort Polizei und Rettungsdienst verständigte. "Der Zeuge hat das sehr gut gemacht", sagte Wolfgang Jürgens, Pressesprecher der Polizeidirektion Ulm. "Er hat erkannt, dass es eine gefährliche Situation für die 13-Jährige war und gleich Hilfe geholt."
Als der Rettungsdienst eintraf, war das Mädchen bereits stark unterkühlt. Es wurde ins Krankenhaus auf die Intensivstation gebracht. Gestern war die 13-Jährige wieder ansprechbar.
Im Gespräch mit ihr und ihren beiden Freundinnen will die Polizei klären, wie die Mädchen sich den Schnaps beschafft haben. "Wir werden auch mit den Familien Kontakt aufnehmen und schauen, ob da alles im Lot ist", kündigte Wolfgang Jürgens an. Sollte jemand den Schülerinnen Alkohol verkauft oder besorgt haben, muss er mit massivem Ärger rechnen. Dann geht es nicht nur um einen Verstoß gegen das Jugendschutzgesetz, sondern auch um Körperverletzung.
Laut Wolfgang Jürgens sind solche Fälle von "Komasaufen" unter Schülern in Ulm eher die Ausnahme - zumindest insoweit, als sie der Polizei bekannt werden. "Natürlich spielt sich da auch viel im Verborgenen ab", sagte der Polizeisprecher. "Da setzen wir auch viel auf Sozialkontrolle." Deshalb habe sich der Zeuge vorbildlich verhalten, als er einschritt und nicht wegsah.
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