Harte Sparrunde: Bei Evobus in Neu-Ulm könnten bis zu 600 Stellen wegfallen
Plus Evobus steckt seit Monaten in der Krise. Nun kündigt der Mutterkonzern Daimler an, dass in Neu-Ulm und Mannheim 100 Millionen Euro eingespart werden müssen.
Die Daimler Truck AG will an ihren Standorten in Neu-Ulm und Mannheim bis zum Jahr 2030 100 Millionen Euro einsparen. Das sei das Ergebnis von intensiven Gesprächen, die man seit Dienstag auch mit dem Betriebsrat geführt habe, sagte Till Oberwörder, der Leiter der Bussparte, am Mittwoch. Das Unternehmen werde aber weiterhin in Deutschland Busse fertigen, versprach er: "Die Strategie ist gesetzt." Die Sparmaßnahmen sollten die Zukunft der Sparte sichern. Nicht zuletzt die Corona-Pandemie hatte Daimler zu schaffen gemacht. Vor allem der Absatz an Reisebussen, die in Neu-Ulm gefertigt werden, war eingebrochen und hat sich bis heute nicht erholt.
Der Kostendruck bereitet dem Bushersteller Probleme, der Wettbewerb wird sich nach den Erwartungen des Unternehmens weiter verschärfen. Man wolle die Produktion zukunftssicher aufstellen und handle daher schon jetzt, erläuterte Oberwörder bei einem Pressegespräch, zu dem Daimler nur mit einer knappen Dreiviertelstunde Vorlauf eingeladen hatte. Die Entscheidungen seien gerade erst getroffen worden, man wolle transparent damit umgehen. Trotz dieser Ankündigung bleibt vieles offen. Klar ist fürs Erste nur, wie viel Geld eingespart soll und welcher Bereich aus der Produktion umziehen soll. Perspektivisch sollen in Deutschland weniger Busse gefertigt werden. Der Rohbau soll aus Mannheim ins bestehende Werk im tschechischen Holýšov nahe Pilsen verlagert werden. Dort läuft schon jetzt der Rohbau für Reisebusse, die im Neu-Ulmer Evobus-Werk fertiggestellt werden. In Mannheim sind Berichten zufolge rund 1000 Menschen betroffen. Diese Zahl kommentierte Oberwörder nicht. Auch wie es für diese Beschäftigten weitergehen könnte, sagte er nicht. In Neu-Ulm dürften nach Angaben von Michael Braun bis zu 600 Stellen wegfallen. Der Erste Bevollmächtigte der IG Metall Ulm kritisiert das Vorgehen von Daimler als planlos - und als riskant für die Zukunft des Standorts.
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