Nummerngirls, Harleys und Kicks an den Kopf

Ulm | boz/AZ | Es geht alles schnell, blitzschnell sogar. Das klassische Boxen ist dagegen ein Zeitlupensport. Außerdem geht ein Thai-Boxkampf nur über drei oder fünf Runden, belauern oder den Gegner müde kämpfen ist da nicht drin. Bereits zum dritten Mal verwandelte sich der Mittelbereich des Blautal-Centers am Sonntag in eine Boxarena, Organisator Serdar Karaca hatte die ganze Veranstaltung professionell und spektakulär aufgezogen: drei Videoleinwände, Nummerngirls und schwere Harleys, auf denen die Kämpfer zum Ring gefahren wurden. An die 2000 Besucher, nicht nur aus der Region, sondern auch aus Hamburg, Holland, Belgien und der Schweiz, wollten die Kämpfe der harten Kerle sehen.

Insgesamt gab es 13 Ringduelle, die drei letzten Kämpfe waren die Höhepunkte des Abends. Lokalmatador Björn Muci Schaufler aus Laichingen kämpfte in der Klasse bis 61 Kilogramm gegen Nico Veressen aus den Niederlanden. Der amtierende Europameister, der von Karaca selbst gecoacht wurde, bekam es mit einem zähen und wendigen Gegner zu tun. Die beiden Kontrahenten schenkten sich in dem harten Kampf über fünf Runden nichts und am Ende wurde das Duell unentschieden gewertet.

Noch intensiver bekämpften sich anschließend Denis Schneidmiller aus Hamburg und Yavuz Kayabasi aus den Niederlanden in der Gewichtsklasse bis 70 Kilogramm. Mit Beinschlägen ins Gesicht und auf den Körper attackierte der Holländer den Hamburger. Nach drei Runden wurde auch dieser Kampf unentschieden gewertet. In der Verlängerungsrunde sahen die Punktrichter aber leichte Vorteile für Kayabasi, der mit Blut im Gesicht nach harten Kopftreffern beherzt weiter kämpfte und gute Nehmerqualitäten zeigte. Der Niederländer wurde zum knappen Sieger erklärt und jubelte. Das Publikum pfiff und das Team von Schneidmiller legte Protest gegen die Wertung ein.

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