Die Spatzen in der 2. Bundesliga: Was ist neu für Fans und Verein?
Plus Der SSV Ulm 1846 Fußball spielt in der nächsten Saison in der 2. Bundesliga. Für Fans und Verein ändert sich dadurch einiges - von Bezahlsender bis Videobeweis.
Der Aufstieg des SSV Ulm 1846 Fußball in die 2. Bundesliga hat am Wochenende nicht nur die Region elektrisiert, auch deutschlandweit gab es Glückwünsche und Anerkennung für den Erfolg der Spatzen. Eine der ersten Gratulationen kam aus der Zentrale der Deutschen Fußball-Liga (DFL) in Frankfurt. Die Geschäftsführer Marc Lenz und Steffen Merkel schrieben: „Nach 23 Jahren: Willkommen zurück in der 2. Bundesliga, Ulmer Spatzen! Als Aufsteiger aus der Regionalliga gleich wieder aufzusteigen, ist eine beeindruckende Leistung. Herzlichen Glückwunsch an das gesamte Team, alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und die Fans.“ Der Sprung in die zweithöchste Spielklasse bringt allerdings auch einige Änderungen und neue Herausforderungen mit sich. Für die Fans ebenso wie für den Verein. Ein Überblick.
- Videobeweis: Es wird eine der entscheidenden Änderungen für den Spielfluss sein. Künftig gibt es auch im Donaustadion die Möglichkeit des Videobeweises, ebenso natürlich bei allen anderen Partien der 2. Bundesliga. In der ersten Liga wird der Video Assistant Referee, kurz VAR, seit der Saison 2017/2018 angewendet, in der 2. Bundesliga seit Sommer 2019. Eingreifen darf der Schiedsrichter, der in Köln sitzt, nur in vier Fällen: wenn auf dem Feld Fehlentscheidungen zu Torerzielung, Strafstoß und Platzverweis getroffen oder Spieler bei Roter, Gelb-Roter oder Gelber Karte vom Unparteiischen verwechselt worden sind. Alle Kamera-Perspektiven, die für die Übertragung der Spiele von der Sportcast GmbH angeboten werden, können auch vom VAR genutzt werden. In der 2. Bundesliga sind das in der Regel Bilder von sieben bis elf verschiedenen Kameras. Ob unter diesen Umständen zum Beispiel das Siegtor von Tom Gaal beim SC Freiburg II gegeben worden wäre, ist fraglich.
In der Zweiten Bundesliga erwarten die Spatzen wesentlich mehr Zuschauer
- Zuschauerschnitt: Zweimal war das Donaustadion in der laufenden Saison mit 17.000 Fans ausverkauft, bei drei weiteren Partien gab es zumindest für den Heimbereich keine Tickets mehr. Zu den Heimspielen der Spatzen kamen im Schnitt - die Partien im Ausweichstadion in Aalen eingerechnet - 9.942 Zuschauerinnen und Zuschauer. Das wird in der 2. Bundesliga deutlich mehr werden. Denn allein große Traditionsvereine wie der Hamburger SV, FC Schalke 04, 1. FC Nürnberg, Hertha BSC Berlin oder auch Bundesliga-Absteiger 1. FC Köln bringen große Mengen an Gästefans mit nach Ulm. In dieser Spielzeit kamen zu den Zweitligapartien bislang 8,35 Millionen Menschen, macht 29.084 im Schnitt pro Begegnung.
- Bezahlsender: Wer sich die Spiele der Ulmer Spatzen bislang im Fernsehen ansehen wollte, musste hoffen, dass sie bei einem der öffentlich-rechtlichen Sender wie SWR oder BR ausgestrahlt werden - oder den Bezahlsender Magenta-TV abonnieren. Letzteren braucht's in der neuen Saison nicht mehr. Aber es wird teurer. Denn die Spiele der 2. Bundesliga werden allesamt von Sky und Wow im Pay-TV übertragen. Das Bundesliga- bzw. Live-Sport-Paket kostet bei beiden Anbietern rund 30 Euro pro Monat im Jahresabo. Für alle, die noch überlegen: Saisonstart ist am 2. August.
Der SSV Ulm bekommt nach dem Aufstieg mehr Geld
- Fernsehgelder: Insgesamt 1,212 Milliarden Euro schüttet die DFL in der kommenden Saison an alle Vereine der 1. und 2. Bundesliga aus. Während allerdings in der 3. Liga heuer alle Vereine denselben Betrag (rund 1,3 Millionen Euro) ausbezahlt bekommen haben, ist die Verteilung in der 2. Bundesliga komplizierter geregelt: Erfolgreiche Klubs bekommen mehr vom großen Kuchen ab. Unter anderem über Bonuszahlungen, die sich auf Wertungen über den Zeitraum von fünf bis zehn Jahren beziehen. Für die Spatzen gibt es auf jeden Fall den Grundbetrag von mindestens sieben Millionen Euro - und damit schon deutlich mehr als in diesem Jahr.
- DFB-Pokal: Der SSV Ulm 1846 Fußball war zuletzt in der Saison 2021/2022 im Wettbewerb um den DFB-Pokal vertreten, schied damals bereits in der ersten Runde gegen den 1. FC Nürnberg aus (0:1). Als Meister der 3. Liga sind die Spatzen aber sicher für die Hauptrunde qualifiziert. Den Termin sollten sich Fans schon einmal vormerken: Gespielt wird rund um das Wochenende vom 16. bis 19. August.
- Vip-Bereich: Aktuell ist der Business-Bereich mit 350 Plätzen bei den Spatzen ausverkauft, für die kommende Spielzeit hat der Verein in den letzten Wochen bereits zahlreiche Anfragen erhalten. Deutlich mehr als bislang. Das zwingt den SSV zum Umdenken. Ein neuer Vip-Bereich ist schon länger geplant.
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