Ulm: "Ganz normale private Hölle": Mutter wegen Mordes an Kindern verurteilt

Plus Eine Frau sieht nur einen Ausweg aus ihrer Ehe. Sie will sich und ihre Kinder töten. Die beiden sterben, sie überlebt. Nun hat das Landgericht Ulm geurteilt.

VonSebastian Mayr

Es ist der 25. April 2021, ein Sonntagabend gegen 20 Uhr, als die Frau ihren Mann auf dem Sofa sitzen sieht. Morgen würde er wieder dort sitzen und an den Tagen danach auch. So etwas in der Art müsse die heute 36-Jährige gedacht haben, davon ist das Landgericht Ulm überzeugt. Die Frau ging nach oben, legte Wäsche zusammen. Dann tötete sie ihre Kinder. Erst die Tochter, dann den Sohn.

Das Gericht sieht die Schuld der Frau als erwiesen an, es hat die 36-Jährige aus Oberstadion im Alb-Donau-Kreis wegen Mordes in zwei Fällen zu einer Haftstrafe von 13 Jahren verurteilt. Die Fähigkeit, ihr eigenes Handeln zu steuern, sei durch ein schweres suizidales Syndrom eingeschränkt gewesen, begründete der Vorsitzende Richter Wolfgang Tresenreiter. Die Staatsanwaltschaft hatte 15 Jahre Haft gefordert, Verteidiger Thorsten Storp eine Strafe von höchstens zehn Jahren. Nach dem Urteil zeigte sich die Staatsanwaltschaft zufrieden. Storp sagte, das Urteil sei nachvollziehbar. Dass seine Mandantin Rechtsmittel einlege, sei unwahrscheinlich.

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