Emma rüttelt am Dach der Hofkirche und bringt die Autos aus der Spur
Reichlich ungemütlich ließ es Emma, das Orkantief mit dem freundlichen Namen, am Wochenende werden. Der Sturm knickte etliche Bäume, wehte die provisorische Dachabdeckung von der Hofkirche und verursachte durch starke Windböen und Schneeglätte einige Unfälle.
Den Höhepunkt erreichte der Sturm zwischen Samstagvormittag und -mittag. Elf Meldungen über Sturmschäden gingen in diesem Zeitraum bei der Polizeiinspektion Neuburg ein. Neben umgestürzten Bäumen ging es dabei auch um das Hofkirchendach. Weil dieses gerade saniert wird, ist es nur provisorisch mit einer festen Plane abgedeckt. Diese hatte Emma zu Teilen schon in der Nacht, dann aber endgültig am Vormittag herabgerissen. Das bedeutete für das Technische Hilfswerk THW einen Einsatz in großer Höhe. Denn wenn der Regen durchläuft bis zu den Deckengewölben, könnte er an Stuck und Gemälden irreparable Schäden verursachen. Die Helfer bemühten sich die Plane wieder zu befestigen. Später rückte zur Unterstützung auch noch die Feuerwehr an.
Die hatte sonst vor allem mit umgestürzten Bäumen zu tun. "Bei uns ging es gegen 8 Uhr mit den Sturmschäden los", berichtet Kommandant Christian Braun. Gegen 10 Uhr galt es bei Ried einen Baum vom Gleis zu entfernen. Um 12 Uhr wurden die Feuerwehrler nach Unterhausen gerufen. Dort war ein Baum am Bahnhof auf die Oberleitung gestürzt und hatte Feuer gefangen. Auf einem Wohnhaus musste ein Antennenmast geborgen werden. "Aber insgesamt sind wir mit einem blauen Auge davon gekommen", sagt Braun. Verschont wurden diesmal die Keller, Überschwemmungen gab es nämlich keine.
Gefährlich wurde Tief Emma jedoch auch den Verkehrsteilnehmern. So wurde am Samstagnachmittag ein 49-jähriger Autofahrer mit seinem Wagen von einer Windböe einfach auf die Gegenfahrbahn gedrückt. Der Mann war auf der Straße von Bergheim nach Neuburg unterwegs, als ihn der Windstoß nach links abbrachte. Dort kam ihm ein 28-jähriger Neuburger entgegen. Dieser wollte noch nach rechts ausweichen, konnte jedoch einen seitlichen Zusammenstoß nicht mehr vermeiden. Das Auto des 49-Jährigen kam anschließend nach links und der Wagen des 28-Jährigen nach rechts von der Fahrbahn ab. Laut Polizei wurde bei dem Unfall die 18-jährige Beifahrerin im Wagen des 28-Jährigen leicht verletzt. Es entstand Gesamtsachschaden in Höhe von über 15000 Euro.
Auch im Bereich der Rainer Polizei verursachte der Sturm zwei Unfälle. Auf der B16 zwischen Rain und Burgheim kam ein 58-jähriger Porschefahrer wegen eines plötzlich auftretenden Schneesturms mit Eisregen auf geradem Streckenabschnitt nach rechts von der Fahrbahn ab und rutschte in den angrenzenden Acker. Nach Angaben der Polizei blieb der Fahrer unverletzt und der Sachschaden gering.
Rund 2000 Euro Schaden entstanden dagegen bei einem weiteren Unfall auf der B16. Ein 19-Jähriger fuhr in Richtung Donauwörth. Unmittelbar nach der Lechbrücke wurde der Wagen von einer starken Sturmböe erfasst. Der Fahrer verlor die Kontrolle über das Fahrzeug, kam nach links von der Fahrbahn ab und rutschte in den Straßengraben. Der Mann selbst blieb laut Polizeibericht unverletzt.
14 Feuerwehreinsätze verzeichnete die integrierte Leitstelle in Ingolstadt innerhalb des Dienstbereiches der Polizei Schrobenhausen. Die dabei entstandenen insgesamt geringen Schäden durch umgestürzte Bäume, herumfliegende Dachziegel und herabgerissene Stromleitungen betrafen die Ortschaften Schrobenhausen, Brunnen, Gachenbach und Karlskron, so die Sturmbilanz der Schrobenhausener Polizei.
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