In Ingolstadt gibt es nun Iglus, die Obdachlosen das Leben retten können
Plus Manche Obdachlose wollen nicht in einer Unterkunft schlafen. Für sie wurden am Volksfestplatz in Ingolstadt Kälteiglus aufgestellt.
Kein Kissen, keine Decke, keine Matratze. Stattdessen ein grau-silberner Tunnel aus isoliertem Schaumstoff auf einer Holzpalette. Wirklich gemütlich sehen die zwei Kälteiglus auf der Grünfläche neben dem Ingolstädter Volksfestplatz nicht aus. Doch sie können Obdachlose, die nicht in der Unterkunft am Franziskanerwasser schlafen wollen, notfalls vor dem Erfrieren retten. Die Stadt hat sie Mitte Januar aufgestellt. Manuela Prokop, Sachgebietsleiterin Wohnungslosenhilfe am Ingolstädter Sozialamt, prüft regelmäßig, ob das Angebot angenommen wird.
Die Kälteiglus in Ingolstadt sind bislang nicht genutzt worden
Bislang habe noch kein Obdachloser in einem der Iglus geschlafen, ist Prokop sich sicher. Das würde sie bemerken, wenn sie vorbeischaut, meint sie. Ihre "Klienten würden Spuren hinterlassen". Derzeit liegen nur Blätter in den Iglus. Dabei gebe es in Ingolstadt durchaus einige Menschen, für die eine solche Notunterkunft infrage käme. Nämlich diejenigen, die aus verschiedenen Gründen nicht in die Obdachlosenunterkunft wollen. Zum Beispiel, weil sie psychisch krank sind und nicht mit anderen Menschen zusammenleben möchten. Weil sie Vorbehalte gegenüber der Einrichtung haben. Oder, weil sie Angst vor Übergriffen haben. Tatsächlich kommt es immer wieder zu Konflikten zwischen den Obdachlosen im Heim. Von einem "Haufen Fälle" spricht Prokop. So viele, dass seit Mitte Februar nun ein Sicherheitsdienst dort aufpasst.
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