Wird der Prozess um den Doppelgängerinnen-Mord ausgesetzt?
Am ersten Verhandlungstag werfen die Verteidiger der Angeklagten der Staatsanwaltschaft vor, wichtige Unterlagen nicht rechtzeitig übermittelt zu haben. Das könnte Konsequenzen haben.
Gespannt richten zahlreiche Journalisten ihre Kameras und Smartphones auf die hellgraue Tür in Sitzungssaal elf des Landgerichts Ingolstadt. In wenigen Minuten werden die beiden Angeklagten in einem der spektakulärsten Mordfälle der jüngeren Geschichte eingelassen. Wer sind die zwei Menschen, die eine junge Frau mit 56 Messerstichen brutal getötet haben sollen? Um 9.22 Uhr kommt die 24-jährige Deutsch-Irakerin Schahraban K. herein, begleitet von drei Justizwachtmeistern. Sie trägt Fußfesseln. Ihr Gesicht ist nicht zu erkennen, sie verbirgt es hinter ein paar Blättern Papier. Als Nächstes kommt der gleichaltrige Kosovare Sheqir K.: kurze schwarze Haare, Bart, Brille, auch er hat Fesseln an den Füßen. Doch er versteckt sich nicht. Für die beiden Beschuldigten geht es um viel. Sie sind des gemeinschaftlich begangenen Mordes und jeweils wegen versuchter Anstiftung zum Mord angeklagt.
Im Saal wird die Angeklagte zunächst noch von zwei ihrer vier Anwälte abgeschirmt, bis das Fotografieren eingestellt werden muss und der Vorsitzende Richter Konrad Kliegl die Hauptverhandlung eröffnet. Die Kammer ist mit zwei weiteren Richtern und drei Schöffen vertreten. Den Angeklagten verteidigen zwei Rechtsanwälte.
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