Thomson gehen die Verteidiger aus
Ingolstadt Wichtige Spiele liegen vor dem ERC Ingolstadt. Am Sonntag gegen Köln (14.30 Uhr), dann rund um Weihnachten gegen Duisburg und Straubing stehen Mannschaften auf dem Spielplan, die ebenfalls im Tabellenkeller festhängen. Punkte sind Pflicht, denn trotz der zuletzt gezeigten Leistungssteigerung treten die Panther in der Tabelle auf der Stelle. Gerade in dieser Situation könnte Ingolstadts Trainer Greg Thomson in ernsthafte personelle Schwierigkeiten geraten.
Zuerst erwischte es Michael Bakos (vermutlich Bänderriss im Knie) am vergangenen Wochenende, am Donnerstag verletzte sich mit Jakub Ficenec auch noch ein zweiter Top-Verteidiger der Panther. "Er hat schon im ersten Drittel einen Check bekommen und sich an der Schulter verletzt. Ich bin in großer Sorge, ob er bis Sonntag wieder fit wird", sagte Thomson gestern. Einen Stürmer könne er noch ersetzen, "aber bei den Verteidigern habe ich nicht viel Spielraum". Schwer wiegt auch die langwierige Verletzung von Doug Ast. Der Stürmer sollte eigentlich schon Anfang Dezember nach einer Knöcheloperation wieder in die Mannschaft zurückkehren. Probleme macht bei ihm allerdings die Operationsnarbe. Diese reibt am Schlittschuh und verheilt nicht richtig. "Wenn ich auf dem Eis bin geht die Wunde immer wieder auf", sagte Ast. Dies berge die Gefahr einer Entzündung. Jetzt werde deshalb versucht, den Schlittschuh an der entsprechenden Stelle auszubeulen. Trotzdem ist sein Einsatz für Sonntag ausgeschlossen. "Doug wird nicht mitfahren", sagte Thomson.
In Köln hofft der Trainer darauf, dass seine Mannschaft neben der körperlichen Frische auch mental wieder auf der Höhe sein wird. "Gegen Krefeld hatte ich den Eindruck, dass die Köpfe nicht frei waren. Wir haben einfach nicht schnell genug gespielt." Möglicherweise ist also das Durcheinander der vergangenen Tage um die Verpflichtung Jim Bonis als Sportdirektor doch nicht spurlos an den Panthern vorübergegangen. Einen ähnlichen Eindruck hatte auch Panther-Geschäftsführer Sven Zywitza, der die Spritzigkeit der aus den vorherigen Spielen vermisste. "Trotzdem hatten wir am Ende einige Male den Sieg auf dem Schläger, waren aber zu uneffektiv." Das Ergebnis sei trotzdem in Ordnung, "Krefeld hat einfach cleverer gespielt".
Eine "Bewegungstherapie" der etwas anderen Art soll derweil frischen Schwung in den Trainingsalltag des ERCI bringen. Jens Lintow, ehemaliger Kickboxweltmeister aus Ingolstadt, macht seit kurzem mit den Eishockeyprofis spezielle Übungen. Diese dienen vor allem der Stabilisierung des Rumpfes. Thomson verspricht sich davon eine verminderte Verletzungsanfälligkeit. "Ich hatte das schon länger im Auge und jetzt, wo ich hier mehr zu sagen habe, habe ich das in die Tat umgesetzt." Vorerst habe er den Profi-Kickboxer aber noch bremsen müssen, da die Spieler durch die vielen Spiele der vergangenen Wochen schon voll ausgelastet sind. Ein ähnliches Trainigskonzept verfolgt auch der Fußball-Zweitligist FC Ingolstadt. Dort wurde Nicola Vidovic, ebenfalls ein ehemaliger Kickboxer, sogar fest ins Trainerteam berufen.
Personalie: Immer wahrscheinlicher wird seit der Verpflichtung Jim Bonis als Sportdirektor, dass auch Aleksander Polaczek nächste Saison zum ERCI zurückkehrt. In der Saison 2003/2004 war Polaczek aus Bremerhaven nach Ingolstadt gekommen. Eingefädelt hatte den Wechsel Jim Boni. Es ist bekannt, dass der neue ERCI-Sportdirektor große Stücke auf Polaczek hält.
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