Die Bedeutung der Maihinger Bibliothek
Warum die Sammlung wertvolle Schätze enthielt und ein Mann die Gemeinde in der Wissenschaft bekannt gemacht hat
In der Säkularisation fielen die Besitzungen zahlreicher Klöster an das Kurfürstentum und spätere Königreich Bayern, aber auch der Adel wurde für Gebietsverluste entschädigt. Wieder waren es die Klöster, die dafür herhalten mussten. Nach München kamen die wertvollen Bücher der Bibliotheken. Was man nicht für wertvoll hielt, wurde weggeworfen. Auch Ludwig Fürst von Oettingen-Wallerstein gehörte zu den Nutznießern der Säkularisation. Er gelangte in den Besitz von fünf Klöstern und damit nicht nur in den Besitz der Gebäude und Liegenschaften, sondern auch von umfangreichen Bibliotheken. Sowohl Fürst Kraft Ernst wie Fürst Ludwig waren Bücherfreunde. Man war im Zuge der Französischen Revolution sogar bereit, sich für wertvolle Bücher zu verschulden. Dies war nun nicht mehr nötig. Die Bibliothek umfasste 1600 Handschriften, 1300 Inkunabeln, 1800 Musikhandschriften, 117000 Drucke aus dem 16.- 19. Jahrhundert. 1841 wurde die Bibliothek von Wallerstein in das ehemalige Kloster Maihingen verlegt. Für jeden Forscher eine Fundgrube ersten Grades. So sah es auch der junge Priester Dr. Georg Grupp, der sich 1887 als Benefiziat nach Wallerstein bewarb, um Kustos der Kunst- und Wissenschaftlichen Sammlungen des Fürstenhauses Oettingen-Wallerstein zu werden.
Georg Grupp stammte aus der Diözese Rottenburg. 1861 in Böhmenkirch geboren, litt er als Kind darunter, dass sein geliebter Großvater, ein liberaler Lehrer, und der Pfarrer, ein überzeugter Anhänger der Zentrumspartei, sich ständig bekriegten. Die Zuneigung des Pfarrers, den er ebenfalls schätzte, blieb ihm zu seinem Leidwesen verwehrt. Ein Onkel sorgte dafür, dass der begabte Bub an das Gymnasium in Rottweil kam. Georg Grupp lernte leicht. Er war auch zeichnerisch und dichterisch begabt. Seine vielseitigen Interessen bargen die Gefahr, dass er sich völlig verzettelte. Sein Onkel, der als Korrespondent für mehrere Zeitungen arbeitete, machte den Neffen zu seinem Mitarbeiter. Beim Abitur 1881 schnitt er als Bester seines Jahrgangs ab.
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