Wieder krachte es an der Problemkreuzung
Ein Schwerverletzter bei Abzweigung Balgheim. Polizei und Landratsamt äußern sich unterschiedlich über Entschärfung
Niederaltheim Zwei Verletzte und rund 15000 Euro Sachschaden. Das ist laut Polizeiinspektion Nördlingen die Bilanz des gestrigen Unfalls auf der Staatsstraße Reimlingen – Hohenaltheim, Abzweigung Balgheim bzw. Niederaltheim. Polizei und Landratsamt beschuldigen sich gegenseitig, die Lösung des Problems zu verzögern, obwohl es dort immer wieder zu Unfällen kommt.
Wie die Polizei mitteilte, kam am Montagvormittag gegen 6.45 Uhr die Fahrerin eines Schulkleinbusses von Niederaltheim und wollte die Staatsstraße 2212 Richtung Balgheim überqueren. Die 31-Jährige missachtete ein Stoppschild und prallte mit ihrem Kleintransporter gegen einen Opel, der von rechts kam. Der Pkw überschlug sich und landete im Straßengraben. Der 47-jährige Pkw-Fahrer wurde schwer verletzt, die Unfallverursacherin erlitt einen Schock. Kinder saßen zum Glück nicht im Schulbus.
14 Unfälle in den vergangenen fünf Jahren
Der Unfall ist kein Einzelfall. Immer wieder kracht es an der Kreuzung bei Niederaltheim. „Das ist die Unfallkreuzung schlechthin bei uns im Kreis“, sagt Walter Beck, Pressesprecher der Polizeiinspektion Nördlingen. 14 Unfälle ereigneten sich dort in den vergangenen fünf Jahren. Sieben Schwer- und 20 Leichtverletzte sind die Folge.
„Bereits 2009 hat es vom Landratsamt geheißen, sobald Geld frei wird, soll die Kreuzung umgebaut werden“, sagt Beck. Bis heute sei nichts passiert.
Beim Landratsamt in Donauwörth weist man die Vorwürfe zurück. Genau das Gegenteil sei der Fall. Die Behörde habe die Kreuzung bei der Polizei zur Sprache gebracht. Dort hätte man entgegnet, dass es nicht übermäßig viele Unfälle geben würde und man deshalb keinen Handlungsbedarf sehe.
Auch über den Lösungsansatz ist man geteilter Meinung. Während laut Polizei bereits eine inoffizielle Einigung über den Bau von versetzten Einfahrten in die Staatsstraße bestehe, sieht man im Landratsamt mehrere Möglichkeiten – vom Kreisverkehr bis zur Abbiegespur.
Trotz der Uneinigkeit zwischen Polizei und Landratsamt soll nun gehandelt werden. Man möchte die Sache so schnell wie möglich in die Hand nehmen, versicherte gestern ein Mitarbeiter des Landratsamtes. „Zeitnah“ soll es daher ein Treffen mit Landrat Stefan Rößle und dem staatlichen Bauamt Augsburg geben. Realistischer Baubeginn sei frühestens 2012. "Kommentar
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