Schauspieler, Handlung, Regisseur: Die Fakten zum Hoeneß-Film heute
Uli Hoeneß - Der Patriarch heißt der Film, der heute Abend im ZDF läuft. Um was geht es? Wer spielt mit? Und warum gibt es über Hoeneß gleich zwei Filme in zwei Sendern?
Das ZDF sendet heute ab 20.15 Uhr den Film "Uli Hoeneß - Der Patriarch". Das Doku-Drama dauert 90 Minuten, Regisseur ist Christian Twente. Die Augsburger Allgemeine beantwortet alle Fragen zum Film: Um was geht es? Wer sind die Schauspieler? Weshalb sendet Sat.1 bald einen zweiten Film zum Ex-Bayern-Präsident namens "Udo Honig - Kein schlechter Mensch"?
Um was geht es bei "Uli Hoeneß - Der Patriarch"?
Im März 2014 wurde aus dem gefeierten Präsidenten des reichen FC Bayern München, Uli Hoeneß, innerhalb kürzester Zeit ein verurteilter Wirtschaftskrimineller. Hoeneß wurde aufgrund von Steuerhinterziehung in sieben Fällen zu einer Freiheitsstrafe von drei Jahren und sechs Monaten verurteilt.
Der Film im ZDF zeigt Hoeneß' Lebenslauf - vom Metzgersohn zum Bayern-Präsident. Er erzählt den Prozess, gestützt auf Protokolle, nach. Er versucht darzustellen, was mit dem hoch angesehenen Manager geschah, der sich zeitlebens für seine Spieler einsetzte, aber irgendwann zum Zocker und Steuerhinterzieher wurde. Einerseits spielen Schauspieler die Szenen nach. Andererseits werden Archivaufnahmen gezeigt und berichten Zeitzeugen, darunter Kritiker, Fußballer, Sportfunktionäre und Gesprächspartner aus Politik und Wirtschaft.
Welche Schauspieler spielen bei "Uli Hoeneß - Der Patriarch" mit?
Thomas Thieme spielt Uli Hoeneß. Thieme ist 66 Jahre alt und in Weimar geboren worden. Er studierte an der Staatlichen Schauspielschule "Ernst Busch" in Ost-Berlin und spielte an verschiedenen Theatern. Der Schauspieler gab schon Helmut Kohl, spielte in Tatorten mit und in Filmen wie "Das Adlon. Eine Familiensaga", "Das Leben der anderen", "Effi Briest" und "Der Baader Meinhof Komplex".
Sven Gielnik spielt Uli Hoeneß als Jugendlicher. Der 21-Jährige aus Hamburg war unter anderem in "Das Beste kommt erst" und "Dschungelkind" zu sehen.
Robert Stadlober spielt Hoeneß als junger Mann. Der 33-Jährige ist gebürtig aus Kärnten und arbeitet auch als Synchronsprecher, Musiker und Sänger. Er spielte unter anderem in "Krabat", "Berlin am Meer" und "Die Frau hinter der Wand" mit.
Lisa Kreuzer spielt Susanne Hoeneß. Kreuzer ist 69 Jahre alt und wurde in Hof (Oberfranken) geboren. Sie lernte an der Münchner Schauspielschule. Sie ist aus mehreren Tatorten und Serien wie Rosamunde Pilcher und Gipfelsturm bekannt. Sie war unter anderem in "Der Besuch der alten Dame", "Tannöd" und "Grand Budapest Hotel" zu sehen.
Uwe Preuss spielt Richter Rupert Heindl. Uwe Preuss wurde 1961 geboren und wuchs in der DDR und in Brasilien auf. Er arbeitete in mehreren Berufen, unter anderem Gärtner und Kantinenleiter, bevor er Schauspieler wurde. Er spielt zum Beispiel in "Polizeiruf Rostock" mit, in "Der Samurai" und "Hiob". Derzeit arbeitet er auch als Reggisseur.
Interviewpartner sind unter anderem Rainer Calmund (ehemaliger Manager von Bayer Leverkusen), Herbert Hainer (Vorstandsvorsitzender von Adidas; stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender des FC Bayern München), Werner Hansch (ehemaliger Sportreporter), Thilo Komma-Pöllath (Hoeneß-Biograf), Willi Lemke (ehemaliger Manager von Werder Bremen), Christian Ude (ehemaliger Oberbürgermeister von München) und Theo Zwanziger (ehemaliger DFB-Präsident).
Wer ist Regisseur?
Die Regie führt Christian Twente. Der Dortmunder ist auch Autor. Sein Name ist mit "Frauen, die Geschichte machten" und "Kampf um Germanien" verbunden.
Woher kommt der Name des Films "Uli Hoeneß - Der Patriarch"?
Laut ZDF passt der Begriff "irgendwie zu unserer Hauptfigur. Man mag ihn als 'Stammesoberhaupt', als 'Familienvorstand' oder auch als 'Haustyrann' übersetzen. Im Griechischen bedeutet pater Vater und archein der Erste zu sein, herrschen zu wollen. An alledem ist etwas dran. Das macht den Fall beileibe noch nicht zur griechischen Tragödie, doch ist Uli Hoeneß' Leben ein bewegendes Stück Zeitgeschichte und ganz bestimmt ein Filmstoff, der unwiderstehlich anzieht."
Weshalb sendet Sat.1 einen zweiten Film zu Uli Hoeneß "Udo Honig - Kein schlechter Mensch"?
"Udo Honig - Kein schlechter Mensch" ist im Gegensatz zu "Uli Hoeneß - Der Patriarch" eine Satire. Uwe Ochsenknecht spielt in ihr Uli Hoeneß. Die Handlung ist - anders als im ZDF-Film - nur angelehnt an den Fall des Ex-Bayern-Präsidenten und rein fiktiv. Sie erzählt die Geschichte des Fußballmanagers Udo Honig, der eine Haftstrafe wegen Steuerhinterziehung antritt und die marode JVA Bergland wieder in die schwarzen Zahlen bringt. Doch das allein verhilft ihm nicht zum erhofften Freigang. Die Gefängnispsychologin lässt sich nicht von Honig täuschen und will die Ursache seiner Zockerei an der Börse herausfinden. eh
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