Mehrere Pannen bei Flügen haben vor allem in den USA in den vergangenen Wochen für Aufsehen gesorgt. Nun kam es erneut zu einem Zwischenfall – dieses Mal war aber keine Boeing betroffen. Während eines Fluges von Salt Lake City im Bundesstaat Utah nach Amsterdam löste sich bei einem Airbus A330neo der Fluggesellschaft Delta eine Platte hinter einem der beiden Triebwerke.
Das Flugzeug kehrte wieder um und landete sicher in Salt Lake City, wie Delta am Dienstag mitteilte. An Bord waren 260 Passagiere und 13 Besatzungsmitglieder, keiner von ihnen sei verletzt worden. Nach Angaben einer Sicherheitsdatenbank der US-Luftfahrtbehörde Federal Aviation Administration hatte sich eine Verkleidung hinter dem Triebwerk am linken Flügel gelöst. Ein Pylon, mit dem das Triebwerk an der Tragfläche befestigt worden war, sei betroffen gewesen. Die Verkleidungsplatten sind nicht tragend, doch sie verbessern die Aerodynamik.
Panne bei Airbus – mehrere Vorfälle auch bei Boeing
In den vergangenen Monaten kam es auch bei Boeing mehrmals zu ähnlichen Vorfällen. Inzwischen wurden in dem Unternehmen Konsequenzen gezogen. Wie Boeing am Montag mitteilte, wird der Konzernchef Dave Calhoun seinen Posten Ende des Jahres abgeben. Auch Verwaltungsratschef Larry Kellner und der Chef der Verkehrsflugzeugsparte, Stan Deal, verlassen Boeing.
Vor rund zwei Wochen verlor eine Boeing-Maschine auf dem Weg vom australischen Sydney nach Auckland in Neuseeland plötzlich an Höhe. Laut Passagieren sei das Flugzeug "plötzlich vom Himmel gefallen". Mehrere nicht angeschnallte Passagiere flogen laut einem Bericht des NZ Herald durch die Kabine. Insgesamt wurden bei dem Vorfall 50 Menschen verletzt, die meisten von ihnen nur leicht. Im Januar war bei einer Boeing 737-9 Max der Alaska Airlines etwa sechs Minuten nach dem Start in Portland ein Paneel am Rumpf herausgebrochen. Weil die Sitze an der Stelle frei geblieben und alle Passagiere angeschnallt waren, kamen sie weitgehend mit einem Schrecken davon.
Nur wenige Wochen später verlor eine Boeing 757 der Fluggesellschaft Delta kurz vor einem Start im US-Bundesstaat Georgia ein Bugrad. Wie die Washington Post unter Berufung auf eine Mitteilung von Delta berichtet, hätten die Passagiere die Maschine verlassen und seien in ein Ersatzflugzeug gebracht worden. Es habe keine Verletzten gegeben. Auch vor wenigen Wochen verlor eine Boeing 777 der Fluggesellschaft United Airlines beim Start in San Francisco ein Rad. Die Maschine mit etwa 250 Menschen an Bord, die eigentlich nach Japan fliegen sollte, konnte wenig später problemlos in Los Angeles landen. Am Boden beschädigte das abgerissene Rad mehrere Autos auf einem Parkplatz neben dem Flughafen.