Generalsekretär der CSU: Wie tickt Markus Blume?
Plus Generalsekretär Markus Blume glänzt als „Frontmann fürs Grobe“ oft mit scharf geschliffenen Sätzen. Im Moment aber hat er noch keine Antwort, wie die Bundestagswahl zum Erfolg werden soll.
Manchmal kommt er daher, als hätte er eine Bohnenstange verschluckt – kerzengerade, stocksteif, erkennbar angespannt und noch größer erscheinend als die 1,96 Meter, die er ohnehin misst. Mit tiefer Stimme und entschlossener Miene verkündet er dann in sorgsam vorbereiteten, scharf geschliffenen Sätzen, wo der Hase hinzulaufen hat. An dem denkwürdigen Montag vor zwei Wochen, als die CSU der CDU im Ringen um die Kanzlerkandidatur der Union den Fehdehandschuh hinwarf, klang das so: „Heute ist nicht der Tag der Entscheidung, sondern der Beginn der Debatte“, donnerte Markus Blume. Derart apodiktische, keinen Widerspruch duldende Ansagen zu formulieren gehört zu den Kernaufgaben eines CSU-Generalsekretärs. Er muss, wenn es ernst wird, den „aggressiv leader“, den „Frontmann fürs Grobe“ geben. Einer seiner bekanntesten Vorgänger, der spätere CSU-Chef Edmund Stoiber, hat in diesem Amt als „blondes Fallbeil“ die Benchmark gesetzt.
Bei Blume freilich fällt der Wechsel in den Krawallmodus immer besonders auf, weil der 46-Jährige auch ganz andere Seiten hat. Als einst erfolgreicher Eistänzer – er war mit seiner Schwester unter anderem deutscher Juniorenmeister – hat er sportliche Eleganz bewiesen. Als konservativer Intellektueller gilt er auch politischen Gegnern als ebenso geistreicher wie humorvoller Gesprächspartner. Und er gehört zu jener verschwindend kleinen Gruppe junger Politiker, die schon deshalb Respekt genießen, weil alle wissen, dass sie in der freien Wirtschaft deutlich mehr Geld verdienen könnten als in der Politik. Blume ist politischer Überzeugungstäter.
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Die Diskussion ist geschlossen.
Zitat:
"Blume ging auf dem verminten Gelände mit einem Höchstmaß an Geschmeidigkeit zu Werke. Auch die politische Kehrtwende Söders im Landtagswahlkampf 2018 brachte Blume wie eine Pirouette aufs glatte Eis: erst Kreuzerlass, Flüchtlingsstreit und andere rechtskonservative Wegmarken, dann die klare Kampfansage an die AfD und ihr zum Extremismus neigendes Klientel."
Könnte man schlicht und einfach so beschreiben: Opportunismus bis zur Selbstaufgabe