Forscher Butterwegge: "Die Ärmsten tragen die Kosten der Krise"
Plus Vor allem einkommensschwache Rentner leiden unter der Corona-Krise, warnt Armutsforscher Butterwegge. Warum er einen Ernährungszuschlag fordert.
Herr Professor Butterwegge, Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) will sich stärker mit der Lebenssituation älterer Menschen, Alleinerziehender und von Familien mit Kindern befassen. Sie sind Armutsforscher, um welche Menschen muss man sich aus Ihrer Sicht politisch intensiver kümmern?
Prof. Christoph Butterwegge: Rentnerinnen und Rentner sind von der Corona-Krise doppelt belastet. Einerseits gehören sie aufgrund ihres hohen Alters zu den Immunschwachen, andererseits aufgrund ihres geringen Einkommens häufig zu den Finanzschwachen. Mehr als eine Million der Menschen über 64 Jahre hatten bei Ausbruch der Pandemie einen Minijob. Für sie gibt es keine Möglichkeit zur Kurzarbeit, sondern nur die Entlassung. Sie haben diese wichtige Einnahmequelle verloren und dann meist zu wenig Geld, um ihre Miete zu bezahlen und das Nötigste einzukaufen.
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Die Diskussion ist geschlossen.
>> Für die Menschen, die schon länger bedürftig sind, für Obdachlose, Hartz-IV-Empfänger und Bezieher von Grundsicherung wurde bisher gar nichts getan. <<
Es ist jetzt an der Zeit die Frage zu stellen, was diese Menschen tun wollen?
Es ist jetzt nicht Zeit für mehr Umverteilung sondern für mehr individuelle Leistungsbereitschaft.
https://www.welt.de/wirtschaft/article207627587/OECD-Bei-Steuern-und-Abgaben-ist-Deutschland-Spitzenreiter.html
>> Laut OECD hat Deutschland bei Steuern und Sozialabgaben unter den Industrieländern sogar Belgien vom Spitzenplatz verdrängt. <<
Wer im Rahmen der Corona Krise nach mehr Freiheit ruft, sollte jetzt endlich auch den abhängig Beschäftigten wieder mehr Freiheit geben!
"Es ist jetzt an der Zeit die Frage zu stellen, was diese Menschen tun wollen?"
Welche Probleme muss man eigentlich haben, um ständig nur Negatives von den Menschen am unteren Einkommensbereich zu sehen. Im Übrigen wird es viele treffen, die jetzt als Helden des Alltags gefeiert werden, schlecht bezahlt werden und später in den Genuss der Grundrente oder Grundsicherung kommen könnten.
"Es ist jetzt nicht Zeit für mehr Umverteilung sondern für mehr individuelle Leistungsbereitschaft."
Die Umverteilung von unten noch oben hat längst stattgefunden, das können auch Sie an den immer größer werdenden Andrang bei den Tafeln sehen. Gehen Sie doch an die Tafeln und erzählen Sie den Menschen, dass sie die Würde dieser Menschen noch weiter einschränken wollen.
Wenig Rente bekommen halt immer die Leute, die wenig eingezahlt haben. Es ist immer schon schlecht gewesen, nicht wirklich fleissig zu arbeiten. Grad Frauen meinen doch oft, ein 450-Euro-Job reicht locker aus, selbst wenn die Kinder schon lange aus der Grundschule raus sind. Das rächt sich halt im Alter.
Kann es sein, dass Sie völlig an den Tatsachen vorbei sehen?
Googeln Sie mal nach den durchschnittlichen Renten der Frauen die Vollzeit gearbeitet haben. Letztlich haben viele davon einfach zu wenig verdient um eine vernünftige Rente zu erhalten. Und fleißig waren die wohl alle.