Jeder achte Deutsche wählt potenziell rechts
Nach einer aktuellen Umfrage könnten sich 13 Prozent der Bundesbürger vorstellen, eine rechte Partei zu wählen. Dabei sind vor allem die Unterschiede vor dem Hintergrund der Schulbildung auffällig.
Nach einer Analyse des Forsa-Institutes für den sternsind zwei Prozent der Deutschen Stammwähler von NPD oder DVU. VierProzent können sich die Wahl einer solchen Partei vorstellen.Dazu kommensieben Prozent, die sich eine solche Wahl "vielleicht" vorstellenkönnen - das ergibt zusammen 13 Prozent.
Dabei sind die Unterschiede zwischen Ost und West nur gering, sie belaufen sich auf zwei Prozentpunkte. Auffällig sind dagegen die Unterschiede, die sich bei verschiedener Schulbildung ergeben: Knapp 30 Prozent der 18- bis 29-jährigen mit einfacher Schulbildung würden rechte Parteien wählen, während das nur sechs Prozent der Gleichaltrigen mit Abitur bzw. Studium in Erwägung ziehen. Ebenso nimmt die Bereitschaft, rechte Parteien zu wählen, mit dem Alter ab - maximal 8 Prozent der 60-jährigen mit einfacher Bildung und 4 Prozent der Gebildeten würden dies tun.
Währenddessen kann sich die Union in der Wählergunst halten. In der wöchentlichen Forsa-Umfrage erreichen CDU und CSU in dieser Woche erneut 40 Prozent, teilten die Auftraggeber stern und RTL am Mittwoch mit. Die SPD komme wie in der Vorwoche nicht über 25 Prozent hinaus. Unverändert blieb demnach auch der Wert für die FDP mit 8 Prozent. Die Grünen gaben 1 Punkt ab und rutschten auf 9 Prozent. Die Linkspartei verbesserte sich um 1 Punkt auf 12 Prozent. Für "sonstige Parteien" würden 6 Prozent der Wähler stimmen.
Gemeinsam kämen Union und FDP damit auf 48 Prozent gegenüber 46 Prozent für SPD, Linkspartei und Grüne.
Dass ein schwarz-gelbes Bündnis die Probleme in Deutschland besser in den Griff kriegen könnte, glauben die Bundesbürger allerdings nicht. In der stern-Umfrage verneinten dies 73 Prozent. Nur 20 Prozent trauten einer Union-/FDP-Koalition bessere Arbeit zu. Selbst 60 Prozent der Unions-Anhänger sagen, ein solches Bündnis wäre nicht besser als die derzeitige große Koalition. Davon seien - mit 68 Prozent - einzig die Anhänger der FDP überzeugt, hieß es.
Forsa hatte zur Frage der Parteipräferenz in der vergangenen Woche 2501 repräsentativ ausgewählte Bundesbürger befragt. Zur Frage einer schwarz- gelben Koalition wurden am 13. und 14. September 1002 Bundesbürger befragt.
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