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Frankreich
14.12.2018

Lage in Frankreich: Straßburg atmet auf, Paris rüstet sich für Gelbwesten

Zwei Frauen zünden Kerzen in der Nähe des Straßburger Weihnachtsmarktes an. Hunderte bunte Teelichter, Blumen, gemalte Bilder und Briefe liegen hier im Gedenken an die Opfer.
Foto: Sebastian Gollnow, dpa

Chekatt ist tot, der Weihnachtsmarkt öffnet wieder. Doch das Motiv des Attentäters bleibt unklar. Derweil bereitet sich die Polizei auf neue Proteste der „Gelbwesten“ vor

Arno Schneider lebt seit Jahrzehnten an der Rue du Lazaret im Straßburger Viertel Neudorf, aber diese Nacht wird er nie vergessen. Der 78-Jährige liegt am frühen Donnerstagabend bereits im Bett, als ihn Schüsse aus dem Schlaf reißen. „Tak-Tak-Tak“, macht er die Geräusche nach. Schneider rennt zum Fenster, reißt die Rollläden hoch. „Alles voller Polizei“, erzählt er, „und der Kerle lag da, völlig kaputt“, fügt er in gebrochenem Deutsch hinzu. Schneider steht am Freitagmorgen in seiner Küche und zieht an seiner Zigarette. „Ich bin froh, dass es vorbei ist“, sagt er. „Dann haben die Leute wieder ihre Ruhe.“

Polizisten erschossen den Attentäten von Straßburg

49 Stunden lang herrschte die Angst in Straßburg – denn niemand wusste, wo der Attentäter steckte, ob er nochmals zuschlagen würde. Nach zwei Tagen der Trauer und Angst hat Frankreichs größter Weihnachtsmarkt am Freitag in Straßburg wieder geöffnet. Der 29-jährige Chérif Chekatt, der am Dienstag im Zentrum der elsässischen Stadt einen Anschlag verübt hatte, war am Vorabend von der Polizei getötet worden. Sein Leben endete in einem Hauseingang in der Rue du Lazaret in Neudorf, auf zwei Treppenstufen. In der Tür der Hausnummer 47 sind am Morgen große Einschusslöcher zu sehen, bis zu vier Zentimeter breit. Drei Beamte erschossen ihn in seinem Wohnviertel im Süden der Stadt, nachdem er mit einer Schusswaffe auf sie gefeuert hatte. Mehr als 800 Einsatzkräfte hatten im ganzen Umkreis, auch in Deutschland, nach ihm gefahndet. Doch Chekatt war nicht weit gekommen.

Er sei sehr erleichtert über das Ende dieses Albtraums, sagte Bürgermeister Roland Ries am Freitag. Für seine Stadt und die Bürger sei es wichtig, dass der traditionelle Weihnachtsmarkt trotz allem weiter stattfinde. Am Kléber-Platz in der Innenstadt herrscht am Vormittag schon wieder reges Markttreiben. Dutzende Besucher strömen unter grauem Himmel durch die Gassen. Die Menschen kaufen Geschenke, trinken Glühwein. Rings um das Denkmal in der Mitte des Platzes halten die Passanten inne, einige weinen.

Anschlag von Straßburg: Bundeskriminalamt warnt vor Nachahmern

Sieben Personen aus Chekatts Umfeld, darunter seine Eltern und zwei seiner Brüder, befanden sich am Freitag in Untersuchungshaft. Ermittler fahnden nach möglichen Komplizen. „Die Untersuchung wird nun fortgesetzt, um potenzielle Komplizen und Mittäter zu identifizieren, die ihn zu der Tat ermutigt oder bei den Vorbereitungen geholfen haben könnten“, sagte der Pariser Antiterrorstaatsanwalt Rémy Heitz. Die Terrororganisation „Islamischer Staat“ bekannte sich zu dem Anschlag. 2015 war Chekatt während eines seiner 28 Gefängnisaufenthalte erstmals als religiöser Eiferer aufgefallen. Er wurde in der Liste der potenziellen Gefährder geführt, zeitweise vom Geheimdienst überwacht, auch aufgrund seiner Kontakte ins radikal-islamische Milieu. Trotzdem warnte der Islamismus-Spezialist Farhad Khosrokhavar davor, Chekatt als Dschihadisten zu bezeichnen: Er habe den Islam weder gut gekannt noch praktiziert, sondern sich von einem „tiefen Gefühl der Stigmatisierung“ treiben lassen. Als junger Mann mit ausländischen Wurzeln – seine Eltern stammen aus Marokko – und mehreren Gefängnisaufenthalten fühlte er sich ausgeschlossen. Zu einem Terror-Netzwerk gehörte der 29-Jährige nicht. Indem er bei seiner Tat „Allahu Akbar“ rief, habe er eine „heilige Legitimation“ gesucht.

Das Bundeskriminalamt warnte vor Nachahmern. Die öffentliche Debatte über den Anschlag könne „tatinitiierend“ für andere Täter sein, berichtete das Magazin Der Spiegel unter Berufung auf einen vertraulichen Lagebericht. Es gebe derzeit aber keine Erkenntnisse, dass Weihnachtsmärkte in Deutschland konkret gefährdet seien.

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Bei Chekatts Attacke starben vier Menschen, zwölf sind zum Teil schwer verletzt. Ein Franzose, der vor einem Restaurant auf seine Familie wartete, ist tot. Ein Mann, der vor Jahren vor dem Krieg in Afghanistan geflohen war – er soll vor den Augen seiner Familie erschossen worden sein, wie die Regionalzeitung Dernières Nouvelles d’Alsace schreibt. Zu den Todesopfern gehört außerdem ein thailändischer Geschäftsmann, der laut Medienberichten eigentlich mit seiner Frau Paris besuchen wollte. Sie seien nach Straßburg gereist, um die mitunter gewaltsamen Proteste der „Gelbwesten“ in der französischen Hauptstadt zu vermeiden, die seit Wochen gegen zu hohe Lebenshaltungskosten demonstrieren.

Einige von deren Wortführern riefen zu einem neuen Aktionstag am heutigen Samstag auf, obwohl die Regierung an ihre „Vernunft“ und ein Ende der Bewegung appelliert hat, auch aufgrund der zuletzt starken Beanspruchung der Sicherheitskräfte durch die Fahndung nach dem Straßburger Attentäter.

Gemäßigte Gelbwesten plädieren für Ende der Proteste

Zu Wochenbeginn hatte Präsident Emmanuel Macron mehrere Zugeständnisse gegenüber der Protestbewegung gemacht, insbesondere mit dem Versprechen einer deutlichen Erhöhung des Mindestlohns. Auch deshalb plädieren einige „Gelbwesten“-Aktivisten für ein vorläufiges Ende der Aktionen, zumal der Rückhalt in der Bevölkerung schwindet. In dieser Woche gab es bei Aix-en-Provence ein sechstes Todesopfer durch eine Straßenblockade der Bewegung, deren Proteste zudem Randalierern wiederholt eine Bühne für Krawalle und Plünderungen boten.

Nachdem das Ausmaß der Ausschreitungen am vergangenen Samstag auch durch ein Großaufgebot an Sicherheitskräften begrenzt werden konnte, sind laut dem Pariser Polizei-Präfekten Michel Delpuech für den heutigen Samstag ähnliche Maßnahmen mit 8000 Polizisten und Gendarmen sowie 14 gepanzerten Fahrzeugen vorgesehen. Allerdings sollen im Vergleich zur Vorwoche mehr Geschäfte und Museen offen bleiben, damit Paris nicht zur „toten Stadt“ werde. (mit dpa)

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