Lauterbach fordert bundesweiten Lockdown wie in erster Welle
Exklusiv Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach fordert einen strengen Corona-Lockdown für ganz Deutschland und rät zum Verzicht auf Shopping im Weihnachtsgeschäft.
Der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach fordert einen bundesweit strengen Lockdown nach dem Vorbild der ersten Welle und plädiert für den Verzicht auf Weihnachtseinkäufe. "Ohne einen relativ harten Lockdown, ähnlich wie wir ihn im Frühjahr in der ersten Welle hatten, wird die Situation, wie wir sie jetzt erleben, nicht wirklich beherrschbar", sagte der SPD-Politiker unserer Redaktion.
"Wir haben ein Stück der Kontrolle über die Situation verloren", betonte Lauterbach. "Es sollte schnellstmöglich ein Treffen der Ministerpräsidenten und Ministerpräsidentinnen mit der Kanzlerin geben, wir brauchen eine möglichst einheitliche Lösung mit einem harten Lockdown für ganz Deutschland", fügte er hinzu.
Lauterbach rät zu Gutscheinen statt Geschenke-Kauf
Der SPD-Politiker warnte vor zahlreichen Neuinfektionen durch das Weihnachtsgeschäft: "Die Regierungen sollten an die Bevölkerung appellieren, vor Weihnachten möglichst wenig Shoppen zu gehen und stattdessen lieber Gutscheine oder Geld zu verschenken, sodass die Einkäufe später nachgeholt werden können", forderte Lauterbach.
Spätestens nach Weihnachten müssten alle Geschäfte außer der Lebensmittelhandel und die Apotheken für die Zeit des Lockdowns geschlossen werden. Andernfalls steige die Zahl der Corona-Toten bald auf über 25.000, warnte Lauterbach.
Lauterbach fordert sofortiges Verbot von Glühweinständen
Der SPD-Gesundheitspolitiker forderte zudem ein sofortiges Verbot der Glühweinstände in ganz Deutschland: "So etwas ist in der gegenwärtigen Infektionslage absolut nicht mehr verantwortbar."
Lauterbach begrüßte die Vorschläge der Leopoldina zur Aufhebung der Schulpflicht ab 14. Dezember für längere Weihnachtsferien und den Lockdown in Sachsen: "Wir sollten die Ferien eine Woche vorziehen und eine Woche verlängern, dieser Freitag sollt der letzte Schultag in ganz Deutschland sein, damit wir vier Wochen Ferien am Stück haben", betonte er.
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