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Mailbox-Affäre: Erster CDU-Abgeordneter fordert Rücktritt von Wulff
Mailbox-Affäre
12.01.2012
Erster CDU-Abgeordneter fordert Rücktritt von Wulff
In der Kredit- und Medienaffäre um Bundespräsident Christian Wulff hat sich erstmals ein Mitglied der Unionsfraktion im Bundestag öffentlich für dessen Rücktritt ausgesprochen.
In der Kredit- und Medienaffäre um Bundespräsident Christian Wulff hat sich erstmals ein Mitglied der Unionsfraktion im Bundestag öffentlich für dessen Rücktritt ausgesprochen. "Mein persönlicher Rat an ihn wäre, dass er sich und seiner Familie das nicht länger antut", sagte der CDU-Parlamentarier Karl-Georg Wellmann am Mittwoch in der ZDF-Sendung "login". Das Amt des Bundespräsidenten sei "schon jetzt beschädigt, allein durch die öffentliche Diskussion auch in den großen Leitmedien".
Wulff lehnt Rücktritt bislang ab
In seinem Wahlkreis sei dies die Meinung fast aller bürgerlichen Wähler, sagte Wellmann. "Viele leiden darunter, dass dieses Amt und dieser Bundespräsident so in der Diskussion ist", ergänzte er. Ein Ende mit Schrecken sei daher besser als ein Schrecken ohne Ende. Wulff steht seit Wochen wegen eines privaten Hauskredits und seines Umgangs mit Medien heftig in der Kritik. Einen Rücktritt lehnt er bislang jedoch ab.
Thierse: Entsprechende Taten folgen lassen
Bundestagsvizepräsident Wolfgang Thierse (SPD) sagte dem "Hamburger Abendblatt" (Donnerstagausgabe): "Wulff müsste seine Anwälte von ihrer Verschwiegenheitspflicht befreien. Den Nachfragenden ging es schließlich gerade um die Herstellung von Öffentlichkeit".
Thierse erklärte: "Es wäre im Interesse des Bundespräsidenten, wenn er seiner Ankündigung von voller Transparenz auch entsprechende Taten folgen ließe und nicht die Einschränkung durch seine Anwälte hinnimmt."
Hundt: Wulff-Debatte beenden
Wulff hatte vor einer Woche im Interview von ARD und ZDF angekündigt: "Morgen früh werden meine Anwälte alles ins Internet einstellen. Dann kann jede Bürgerin, jeder Bürger jedes Details zu diesen Abläufen sehen und bewertet sehen, auch rechtlich." Wulffs Anwalt Gernot Lehr legte bislang aber nur eine sechsseitige Zusammenfassung zur Kreditfinanzierung von Wulffs Eigenheim und zu diversen Urlaubsreisen vor.
Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt forderte ein Ende der Debatte um Wulff. "Die Dinge sind gelaufen, wie sie gelaufen sind. Christian Wulff hat viel zur Aufklärung beigetragen. Eine Fortsetzung der Debatte schadet dem Ansehen unseres höchsten Staatsamtes", sagte Hundt der "Passauer Neuen Presse". Keiner der Vorwürfe wiege so schwer, dass Wulff zurücktreten müsse. (afp, dpa)
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