Merkel und Steinmeier treffen Netanjahu
Berlin (dpa) - Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu ist am Donnerstag in Berlin mit Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) zusammengetroffen.
Im Mittelpunkt des Gesprächs in einem Hotel standen die Bemühungen um eine Wiederbelebung des Nahost- Friedensprozesses. Weiteres Thema war das iranische Atomprogramm und die mögliche Verschärfung der Sanktionen gegen Teheran.
Im Anschluss wollte Netanjahu Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) im Kanzleramt treffen. Er will auch das Haus der Wannsee- Konferenz besuchen, wo die Nationalsozialisten 1942 die genauen Pläne für die Vernichtung der gesamten jüdischen Bevölkerung in Europa beschlossen hatten.
In einem Interview mit dem Fernsehsender N24 hatte Merkel am Mittwoch mehr Kompromissbereitschaft von Israel verlangt. Gleichzeitig sprach sie sich erneut für eine Zwei-Staaten-Lösung zwischen Israel und den Palästinensern aus. Die Gelegenheit für neue Verhandlungen sei günstig. "Man darf das Zeitfenster nicht verstreichen lassen", sagte Merkel.
Am Mittwoch war Netanjahu in Berlin zunächst von Bundespräsident Horst Köhler empfangen worden. Zuvor hatte er sich in London mit dem US-Sonderbeauftragten George Mitchell getroffen. Die Gespräche seien gut gelaufen, und es habe Fortschritte in politischen Fragen gegeben, hieß es anschließend in einer Stellungnahme beider Seiten, in der jedoch auf keine Details eingegangen wurde. Nach Informationen der israelischen Zeitung "Haaretz" hatten Netanjahu und Mitchell keine Übereinkunft in der Frage der israelischen Siedlungen im Westjordanland erreicht.
Die Diskussion ist geschlossen.