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Porträt
31.05.2010

Der Weltökonom aus dem Schwäbischen

Bundespräsident Horst Köhler und seine Ehefrau Eva Luise bei einem Besuch im April 2009 im Käthe Kruse Puppen-Museum in Donauwörth.
Foto: hi/tm

Seit 2004 war Horst Köhler Deutschlands Bundespräsident. Dabei hatte man schon vier Jahre zuvor gedacht, der Schwabe hätte den Höhepunkt seiner Karriere erreicht.

Seit 2004 war Horst Köhler Deutschlands Bundespräsident. "Ich möchte Bundespräsident aller Deutschen sein, und ein Präsident für alle Menschen, die hier leben", hatte Horst Köhler vor sechs Jahren bei seiner ersten Wahl verkündet. Dabei hatte man schon vier Jahre zuvor gedacht, der Schwabe hätte den Höhepunkt seiner Karriere erreicht.

Im Jahr 2000 war der Familienvater gerade Skifahren, als sein Handy klingelte und Kanzler Gerhard Schröder anrief. Ob er sich vorstellen könne, an die Spitze des Internationalen Währungsfonds zu rücken, wollte Schröder von Köhler wissen, der damals noch der Osteuropabank in London vorstand. Wenig später war der Wechsel beschlossene Sache ­ und Köhler, wie es schien, auf dem Gipfel seiner Karriere angelangt. Dann ging es plötzlich noch höher hinaus, ins höchste Amt, das die Republik überhaupt zu vergeben hat: Horst Köhler wurde der neunte deutsche Bundespräsident.

Horst Köhler

ist CDU-Mitglied, war aber nie Parteimensch. Er gilt als unabhängig, zurückhaltend und uneitel. Der Sohn einer Bauernfamilie auf der Flucht, am 22. Februar 1943 in

Polen

geboren und auf Umwegen 1957 schließlich in

Ludwigsburg

gelandet, gehöre zu der kleinen Elite von Beamten, "die den Staat auch ganz gut ohne Minister regieren könnten", lobte einst die

Welt

Selbst seine Förderer Helmut Kohl und Theo Waigel waren vor der Kritik ihres Finanzstaatssekretärs nie sicher. So musste Kohl sich von Köhler vorwerfen lassen, die rasche Einführung der D-Mark in der sich auflösenden DDR sei eine "Sturzgeburt". Und die Berliner Zeitung notiert anerkennend: "Es war Köhler, der seinen nie sonderlich um die Staatsfinanzen besorgten Chef Waigel Anfang der neunziger Jahre vor der Explosion der Verschuldung warnte." 2004 sagt der designierte Nachfolger von Johannes Rau, den Blick auf die deutsche Misere nicht durch das Kleinklein der Tagespolitik verstellt: "Es ist sonnenklar, dass wir unseren Wohlstand nur halten können, wenn sich sehr vieles verändert."

Seine Arbeit in Washington hat Köhlers Blick für die wirklichen Probleme des Planeten geschärft: Die Armut, die Übervölkerung, der Protektionismus der reichen Industriestaaten. "Es ist doch widersinnig", mahnte er, "dass die EU, die USA und Japan jedes Jahr mehrere hundert Milliarden Dollar für Agrarsubventionen ausgeben und Bauern in Afrika, Zentralamerika oder Asien ihr Existenzminimum kaum sichern können, weil sie durch die Subventionen der reichen Länder aus dem Markt gedrängt werden." Er suchte das Gespräch mit Globalisierungsgegnern, geht Konflikten mit den mächtigen Amerikanern nicht aus dem Weg ­ und ist als Generaldirektor des Währungsfonds doch so unumstritten wie wenige vor ihm. Dass sein Vertrag 2005 verlängert werden würde, war schon so gut wie sicher.

Horst Köhler, evangelisch, ist verheiratet mit Eva Luise Köhler. Sie haben zwei Kinder. Er ist seit 1981 Mitglied der CDU (Die Mitgliedschaft ruht während der Amtszeit als Bundespräsident).und Vater zweier Kinder.

1982 folgte er Gerhard Stoltenberg aus der Kieler Staatskanzlei ins Bundesfinanzministerium. Als Hans Tietmeyer zur Bundesbank abwanderte, wurde Köhler sein Nachfolger als Staatssekretär. Er half Schäuble bei den finanziellen Details, als der über dem Einigungsvertrag mit der DDR saß. Er handelte die Milliardenprämie für den Abzug der Roten Armee aus Deutschland mit aus, den Maastricht-Vertrag und die deutschen Finanzhilfen für den Golfkrieg. Für Kohl bereitete er die Weltwirtschaftsgipfel vor, ging später zum Sparkassen- und Giroverband, dessen Präsident er fünf Jahre war ­ und dann zur Osteuropabank. An seiner fachlichen Kompetenz, räumte selbst der Kanzler ein, als er den Namen seiner Gegenkandidatin Gesine Schwan bekannt gab, "gibt es nichts auszusetzen".

Der Weltökonom aus dem Schwäbischen sagte 2004: "Noch hat man im Ausland Respekt vor den Deutschen. Doch das Ansehen bröckelt rapide."

Am 23. Mai 2009 sprach die 13. Bundesversammlung in Berlin dem ehemaligen Banker das Vertrauen aus und wählte ihn für eine weitere Amtszeit im Schloss Bellevue wieder. Mit "Arbeit, Bildung, Integration" umschrieb Köhler in seiner Dankesrede vor einem Jahr umgehend Themen, die ihm und der Bevölkerung gleichermaßen wichtig erschienen.

Recht bald nach seiner Wiederwahl wurde Köhler von Kritikern mangelnde Präsenz in der Öffentlichkeit vorgeworfen. Rudi Wais (Archivartikel vom 5. März 2004) und dpa

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