Das Update zum Ukraine-Krieg vom 2. Juni
Mit unserem Update zum Krieg in der Ukraine behalten Sie den Überblick über die Nachrichtenlage. Wir senden Ihnen jeden Abend die wichtigsten Meldungen des Tages.
Zensur und Propaganda haben in Russland ein Ausmaß erreicht, das selbst in dem autokratisch regierten Land lange für undenkbar gehalten wurde. Der Kreml hat seit Kriegsbeginn unzählige westliche Medienportale gesperrt. Wie kann die Bevölkerung in dieser Lage überhaupt noch erreicht werden, wer kann den russischen Fake News zur "militärischen Spezialoperation" noch widersprechen? Der finnischen Tageszeitung Helsingin Sanomat ist ein besonders unkonventioneller Weg eingefallen, um das zu schaffen. Die Mitarbeitenden haben im Onlinespiel "Counter Strike" Botschaften zum Ukraine-Krieg versteckt. Sie könnten damit ein großes Publikum erreichen, schließlich wird der Ego-Shooter von Millionen Menschen in Russland gespielt. Wie das der Zeitung gelang und welche Nachrichten versteckt wurden, das lesen Sie im Text meines Kollegen Moritz Maier.
Der Tag: Kiew steht weiter unter Beschuss. Russland hat seine heftigen Angriffe auf die ukrainische Hauptstadt auch in der Nacht zum Freitag fortgesetzt. Die russische Armee habe insgesamt 15 Marschflugkörper und 18 Kampfdrohnen auf Kiew abgefeuert, teilte das ukrainische Militär am Morgen mit. Alle Flugkörper seien von der Luftverteidigung abgefangen worden. Tags zuvor waren mehrere Menschen getötet worden, darunter ein Kind.
Derweil hat US-Außenminister Antony Blinken dem russischen Präsidenten Wladimir Putin am Freitag völliges strategisches Versagen vorgeworfen. Es stehe außer Frage, dass Russland heute in militärischer, wirtschaftlicher und geopolitischer Hinsicht deutlich schlechter dastehe als vor dem Einmarsch in die Ukraine, sagte er in einer Rede im Rathaus der finnischen Hauptstadt Helsinki. Der Kreml habe zudem oft behauptet, das zweitstärkste Militär der Welt zu haben. Heute betrachteten viele das russische Militär zwar als das zweitstärkste – aber nur in der Ukraine. Von der Ausrüstung über die Führung und Strategie bis zur Moral sei das Vorgehen Moskaus "eine Fallstudie im Versagen", so der US-Politiker.
Alle Nachrichten zum Verlauf des Krieges können Sie stets in unserem Liveticker nachlesen.
Die Lage: In der aktuellen Umfrage des ARD-Deutschlandtrends hat die AfD die SPD bundesweit als zweitstärkste Kraft eingeholt. Ein bedenkliches Zeichen? Es habe Zeiten gegeben, als all die Krisen in der Welt an den meisten Menschen in Deutschland abgeperlt seien, schreibt meine Kollegin Margit Hufnagel. Besonders die deutsche Mittelschicht habe wie ein steinerner Pfeiler die wirtschaftliche und politische Stabilität garantiert. Dass ausgerechnet sie inzwischen von einer kalten Angst erfasst worden sei, sei auch dem Kanzler zuzuschreiben. Lesen Sie hier den ganzen Kommentar.
Bild des Tages:
Außenministerin Annalena Baerbock zeigt beim Treffen des Ostseerates in Wismar eine Seemine aus dem Ersten Weltkrieg. Das Gremium der Ostsee-Anrainer will enger bei der Bergung und Entsorgung von Munitionsaltlasten aus den Weltkriegen kooperieren. Auch die Zusammenarbeit im Sicherheits- und Energiebereich soll angesichts des russischen Angriffskrieges verstärkt werden. Bis 2022 war Russland selbst Teil des Rates.
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(mit dpa)
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