In Russland bildet sich mutiger Widerstand gegen Putins Krieg
Trotz drohender Strafen formiert sich in Russland Widerstand gegen Putins Krieg. Lehrer, Ärztinnen und Wissenschaftler fordern den Stopp der russischen Invasion.
Das russische Regime will den Menschen im Land weismachen, die „Militäroperation“, die russische Truppen an der Seite der selbsternannten „Volksrepubliken“ Donezk und Luhansk ausführen, verlaufe erfolgreich. Im Staatsfernsehen wird tagein, tagaus davon gesprochen, die Bevölkerung in der Ukraine leide nicht. Offizielle Zahlen der eingesetzten und auch der verletzten russischen Soldaten gibt es in Russland nicht. Medien sind angehalten, ihre Berichte zu korrigieren. Begriffe wie „Invasion“, „Krieg“ oder „Angriff“ sind verboten.
Als einzige Quelle sollen offizielle russische Verlautbarungen genannt werden. Bei Zuwiderhandlung werde der Zugang zu den Medien eingeschränkt, hieß es bei der Medienaufsichtsbehörde Roskomnadsor. Twitter ist gesperrt im Land, auch Facebook könnte in wenigen Tagen abgeschaltet werden.
Flagge der Ukraine im Fenster? Selbst das ist gefährlich
Dennoch versammeln sich jeden Abend tausende Menschen in Moskau, Sankt Petersburg, Jekaterinburg und anderen Städten quer durchs Land, um gegen den Krieg, der nicht so heißen darf, zu demonstrieren. Jeden Abend nehmen Spezialkräfte der russischen Polizei Hunderte von ihnen fest. Die Bürgerrechtsorganisation OWD-Info zählte bereits am Samstagabend mehr als 5000 Festnahmen.
Die russische Generalstaatsanwaltschaft drohte mit Verfahren wegen Staatsverrats, sollten russische Bürger „ausländischen Staaten mit jeglicher beratender Tätigkeit helfen, die gegen die Sicherheit Russlands gerichtet ist“. Darauf stehen 20 Jahre Freiheitsentzug. Selbst Menschen, die eine ukrainische Flagge in ihr Fenster hängen, werden von der Polizei abgeholt.
Wissenschaftler: "Die Verantwortung trägt Russland allein"
Die Angst ist groß. Aber auch das Entsetzen. Mehr als 6000 Ärztinnen und Ärzte schreiben in einem offenen Brief: „Vor Schmerzen schreien alle in einer Sprache. Jedem ist derzeit schwer ums Herz: friedlichen Bürgern, Soldaten, Soldatenmüttern, Soldatenfrauen, Kindern. Niemand braucht diese Angst.“ Lehrerinnen und Lehrer schreiben: „Jetzt zu schweigen, wäre schrecklich. Es wäre eine Schande.“ Wissenschaftlerinnen und Forscher legen dar: „Die Verantwortung trägt Russland allein. Es ist ein fataler Schritt ins Nirgendwo.“
Sportlerinnen, Schauspieler, Journalistinnen, Wohltätigkeitsorganisationen, Regisseurinnen, Künstler, Bloggerinnen – sie alle lehnen sich gegen ein Regime auf, das ihr Land zu einem Pariastaat gemacht hat. Selbst Jelisaweta Peskowa, die Tochter des Kreml-Sprechers Dmitri Peskow, postete auf ihrem Instagram-Account vor einem schwarzen Hintergrund: „Nein zum Krieg“. Kurze Zeit später war der Satz allerdings wieder weg.
Alle Informationen zur Eskalation erfahren Sie jederzeit in unserem Live-Blog zum Ukraine-Konflikt.
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Das kann man nur unterschreiben!
So mancher der hier von einem "Regime" oder "Merkel-Diktatur" schwadroniert sollte mal überlegen, ob er das, was er hier ungestraft von sich geben darf auch nur ansatzweise in Russland sagen könnte, dürfte oder wollte. Der Freedom-Convoy wie in Kanada hätte da keine 2 Stunden existiert.
Es gilt die absolute Hochachtung vor den mutigen Menschen in Russland die trotz aller Unterdrückung für ihre Meinung, ihr Land und ihre Kinder trotz alledem mutig auf die Straße gehen.
Putin-Vesteher wie die Linke und die AfD abwählen! (edit/mod/bitte argumentieren Sie sachlich. NUB 7.3) Danke an die AZ für Ihre vielen sachkundigen Kommentare.
Wenn irgendjemand immer noch meint, einen auf "Putin-Versteher" machen zu müssen, so möchte ich denjenigen dringend dazu auffordern, unsere Bundesrepublik Deutschland sofort zu verlassen und sich im irgendwo in dessen Diktatur eine neue Bleibe zu suchen, um ihm dann von dort aus zu huldigen. Das erspart uns dann, unter anderem, auch in den diversen Online-Foren der AZ, unsäglichste pro-Putin-Äußerungen in hoher Zahl, bei dem sich jedem freiheitsliebendem Demokraten einfach nur alle Haare aufstellen.