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Russland
01.09.2023

Scharfe Munition für Putins Schulsoldaten

Russlands Präsident Wladimir Putin setzt sich dem Völkerrecht entgegen.
Foto: Gavriil Grigorov, Pool Sputnik Kremlin/AP/dpa

Zum neuen Schuljahr führt Russland nicht nur ein einheitliches Geschichtsbuch ein, das den Westen verdammt, sondern lässt Oberstufenschüler militärisch ausbilden, im Pflichtunterricht. 

Die Handgranate F-1 wurde von den Sowjets im Zweiten Weltkrieg entwickelt, eine gelb-grüne Stahlhülle mit Kerben, die an die 600 Gramm wiegt und 60 Gramm Sprengladung TNT enthält. „Limonka“, nennen sie die Russen bis heute, kleine Zitrone. Eine Zitrone, die Leben zerstört. Nur so lernten die Jugendlichen Disziplin und Patriotismus und würden in der „Ästhetik der militärischen Kultur“ erzogen, sagen russische Offizielle. Der Militarismus im Land wird immer stärker und ungehemmter systematisiert. 

Das Fach „Militärische Grundausbildung“ hatte es bereits – mit einer fünfjährigen Unterbrechung – auch zu Sowjetzeiten gegeben. 1991 wurde es abgeschafft. Parallel dazu gab es auch in der untergegangenen DDR den höchst umstrittenen Wehrkundeunterricht. Letztlich war der Widerstand gegen dieses Fach ein Grund für den Zulauf der Gegner des kommunistischen Regimes. 

Die Jugend soll lernen, stolz auf Russland zu sein

Ab 1. September, wenn in Russland, wie auch in vielen anderen postsowjetischen Ländern, das neue Schuljahr startet, ist dieser Unterricht an staatlichen Schulen wieder Pflicht. Warum? Weil die USA die russische Staatlichkeit zerstören wollten, so heißt es im russischen Aufklärungsministerium, wie das Bildungsministerium in Russland genannt wird. Die Jugend solle lernen, stolz auf das eigene Land zu sein und es als Pflicht empfinden, dieses zu verteidigen. Ohne die „Militärische Grundausbildung“, so behauptet mancher Abgeordnete, könne ein Junge nicht zu einem Mann werden und so auch keine Stütze der Familie sein. 

Für Schüler ab der zehnten Klasse findet bereits ab kommender Woche die „Militärische Grundausbildung“ statt, sie ist Teil des Schulfaches „Grundlagen der Lebenssicherheit“. Zweimal die Woche gibt es Theorie, dazu kommen durchgetaktete Versammlungen in Kasernen für die praktischen Übungen. Auch Soldaten, die im Krieg gegen die Ukraine kämpfen, sollen dabei als „Dozenten“ auftreten. Zudem überlässt es das Ministerium einzelnen Schulen, das Fach bereits ab Klasse fünf einzuführen, also für Elfjährige. Einen Aufschrei gibt es weder bei Lehrern noch bei Eltern. 

Zum Unterricht in Russland gehört der Umgang mit Waffen

Die Schülerinnen und Schüler – ab 15 Jahren aufwärts – sollen dabei den Umgang mit Waffen und den Einsatz von Gasmasken und Atemschutzgeräten lernen, auf dem Programm stehen das Auseinandernehmen und das Zusammensetzen von Gewehren, Grundlagen des Schießens gehören ebenso dazu wie das Werfen mit Granaten. Auch die genaue Bauart von Drohnen und der Umgang mit ihnen sollen geübt werden. Sie lernen, auf dem Schulhof zu marschieren, zu salutieren, bei Exkursionen auch Schützengräben auszuheben. Vor allem die Mädchen sollen als Ersthelferinnen ausgebildet werden. Die Schulen bekommen Handbücher, in denen genau aufgelistet wird, wie der Unterricht und vor allem die Ausflüge in die Militäreinheiten zu gestalten sind, samt Uhrzeitangaben. Militarisiert werde die Schule dabei keineswegs, heißt es im Ministerium. Den Kindern werde lediglich beigebracht, wer Chef und wer Untergebener sei. Befehl sei eben Befehl, „Diskussion unnötig“, steht im Programm. 

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Unnötig scheint die Diskussion auch über ein neues, ein einheitliches Geschichtsbuch zu sein. Das Buch, offenbar in nur sechs Monaten unter der Aufsicht des früheren Kulturministers Wladimir Medinski geschrieben, ist ein Pamphlet, das allerlei Schlüsselerzählungen des russischen Präsidenten Wladimir Putin wiedergibt. Es preist die Sowjetunion, rehabilitiert den Diktator Stalin und weiß Putins „militärische Spezialoperation“, wie der Krieg gegen die Ukraine in Russland offiziell genannt wird, als notwendig zu beschreiben. Dazu hätten die Feinde auch die „Entthronung“ der Gestalt Stalins benutzt. Medinski und Torkunow dagegen wollen, dass Stalin „objektiv“ wahrgenommen werde.

Die Sowjet-Diktatur wird im russischen Schulunterricht als Erfolgsgeschichte beschrieben

Die Sowjetunion wird als Erfolgsgeschichte beschrieben, die nur deshalb nicht habe ihr Potenzial entfalten können, weil die „Feinde aus dem Westen“ das stets verhindert hätten. Die 90er Jahre werden als ein Haufen von Problemen dargestellt, Gorbatschow als einer, der nichts von der Führung eines Landes verstand. Es sei Putin gewesen, der Russland schließlich stabilisiert habe. Im Buch sind Ausschnitte aus etlichen Reden Stalins wie aus den Reden Putins abgedruckt. 

Die „Feinde im Westen“ kämpften weiterhin gegen Russland, wollen Medinski und Torkunow Schülern einbläuen. Im Kapitel 37 wird auf dreißig Seiten Russlands offizielle Sicht auf seine „militärische Spezialoperation“ ausgebreitet. SWO, heißt diese im Russischen abgekürzt. Die Ukraine sei ein ultranationalistischer Staat, heißt es dort rot auf weiß. 

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