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Balkan
30.10.2019

Nordmazedonien: Bleibt Ohrid ein Geheimtipp?

Eine der beliebtesten Sehenswürdigkeiten Ohrids: die Kirche des Heiligen Johannes von Kaneo.
2 Bilder
Eine der beliebtesten Sehenswürdigkeiten Ohrids: die Kirche des Heiligen Johannes von Kaneo.
Foto: Wehrmann

Der Ohridsee und seine Umgebung in Nordmazedonien zählen zum Unesco-Welterbe. Die Region ist eine Hoffnung des armen Balkanstaates. Warum sie auf dem Spiel steht.

Weiße Häuser mit roten Ziegeln reihen sich vom Ufer des Ohridsees einen Hügel hinauf aneinander. Durch viele der Häusermauern verlaufen waagrechte Holzbalken. Sie schützen die Gebäude vor Erdbeben, die es hier hin und wieder gibt. Einer Festung, die hoch oben steht, 100 Meter über dem Wasserspiegel des Sees, haben sie über die Jahrhunderte nichts anhaben können. Zerstört wurde sie zwar mehrmals, allerdings von Eroberern. In der Stadt trafen seit Urzeiten Kulturen aufeinander. Erst gehörte die Region zum Römischen Reich, dann zum Byzantinischen und schließlich zum Osmanischen. Über die Häuser der 50.000-Einwohner-Stadt ragen hier und da Kirchen. Einige der terracottafarbenen Gebäude wurden zu Moscheen und später wieder zu Kirchen umgebaut.

Auch heute treffen in Ohrid, dem touristischen Aushängeschild des Landes, Besucher aus dem übrigen Balkan, Griechenland, der Türkei, aber zunehmend auch aus Westeuropa aufeinander. Außerhalb der Altstadt stehen große Hotels an den Straßen. Manche stammen noch aus dieser Zeit der Tito-Diktatur, andere sind neu. Als Jugoslawien zerfiel, nahm Nordmazedonien hunderttausende Flüchtlinge aus dem Kosovo auf. Das Land selbst blieb vom Krieg weitestgehend verschont. Die Wirtschaft brach ein – und besonders der Tourismus.

Die Hoffnung, zum alten Glanz zurückzukehren und auch mehr westeuropäische Touristen anzuziehen, ist heute wieder groß. Auf dem Stadtplatz Ohrids reihen sich Bars, Eiscafés und Souvenirgeschäfte aneinander. Abends tummeln sich hier viele junge Touristen.

Jeder Zweite ist arbeitslos

Die einheimische Bevölkerung hingegen altert. Viele junge Mazedonier leben im Ausland, allein in Deutschland sind es etwa 100.000 – bei gut zwei Millionen Einwohnern in Nordmazedonien. Hier verdienen die Menschen im Schnitt 400 Euro pro Monat, die Arbeitslosigkeit liegt bei gut 20 Prozent. Unter jungen Menschen ist sogar jeder Zweite arbeitslos.

Das Land hofft noch immer, der EU beitreten zu können. Als Kandidat gilt es schon seit vielen Jahren. Deutschland würde die Gespräche gerne beginnen, Frankreich blockt und verlangt weitere Reformen. Auch das Wachstum war in den vergangenen Jahren nicht so, wie es sich die Staatengemeinschaft wünschen würde.

Davon zeugen rostige Autos, die durch die engen Gassen Ohrids fahren, in der Luft hängende Stromkabel, nicht fertig gebaute Häuser. Doch der Tourismus soll dem Land eine Perspektive geben: Gerade der Ohridsee mit seiner einzigartigen Natur und Kultur in der Umgebung gilt als Geheimtipp.

Ohrid-See zählt zum Unesco-Welterbe

Der See zählt zum Unesco-Welterbe. Zu zwei Dritteln gehört er zu Nordmazedonien, der Rest befindet sich hinter der Grenze Albaniens. Jahrtausende lebten die Menschen in der Gegend von ihm, besonders von der Ohrid-Forelle, die nur hier lebt. Sie ist für ihr rosa Fleisch bekannt und steht in fast jedem Restaurant auf der Speisekarte. Weil die Nachfrage so groß ist, muss sie gezüchtet und in den See gebracht werden. Das passiert im Süden Ohrids im Hydrobiologischen Institut der Stadt. In den Boden sind Becken aus Beton eingelassen, Touristen laufen darüber und blicken durch die Gitter auf die Brut. Zehn Millionen Fische werden dort jährlich gezüchtet. Folgt man der Straße weiter, gelangt man zur „Bucht der Knochen“. Bei Unterwasser-Ausgrabungen wurden 6000 Jahre alte Überreste von Holzpfählen gefunden. Sie trugen ein kleines Fischerdorf. Vor einigen Jahren wurde es über der Wasseroberfläche wieder aufgebaut. Kleine Holzhütten stehen darauf, in einem Museum an Land sind Tongefäße und Werkzeuge ausgestellt, die am Grund des Sees gefunden wurden. Die Lage auf dem Wasser schützte vor Wölfen und Bären. Auch heute gibt es sie noch in Nordmazedonien, gerade im nahe gelegenen Galicica-Nationalpark.

Nicht alles hier ist prunkvoll Nordmazedonien ist ein armes Land   

Das Wasser des Sees entspringt aus aus Quellen am Kloster St. Naum. Bootsführer bieten hier Fahrten an. Manche Quellen sprudeln oberirdisch in das seichte Gewässer, andere wirbeln am Untergrund den Sand auf. Durch das kristallklare Wasser ist das deutlich zu sehen. Das Kloster selbst liegt weiter oben auf einer Anhöhe. St. Naum soll es im 9. Jahrhundert gebaut haben. Kirche und Kloster, durch dessen Gärten Pfauen wandern, ist eine der beliebtesten Sehenswürdigkeiten. Steht man an den Außenmauern, hinter denen es steil bergab geht, blickt man auf den 30 Kilometer langen See, linker Hand liegt ein albanischer Grenzposten.

Die Herkunft der kyrillischen Schrift

 Auf der anderen Seite des Sees ist die Nähe zum Nachbarland besonders deutlich zu sehen. Etwa ein Viertel der Einwohner Nordmazedoniens sind Albaner, an der Grenze leben besonders viele von ihnen. Minarette überragen einige Dörfer. Im Jahr 2001 entfachte ein bürgerkriegsähnlicher Konflikt zwischen der albanischen Minderheit und der mazedonischen Mehrheit. Heute sind die Beziehungen besser, auch weil Albanisch zur Landessprache erhoben wurde. In den meisten Dörfern jedoch leben nach wie vor Albaner und Mazedonier für sich.

Das Stadtbild Ohrids hingegen prägen Kirchen. Besonders bedeutsam ist die Sophienkirche, die aus dem 11. Jahrhundert stammt. Sie wurde Sitz des Erzbischofs von Ohrid, nach der Eroberung durch die Türken aber in eine Moschee umgewidmet. Viele ihrer Wände sind heute grau. Die Eroberer zerstörten die Fresken. Nur ein kleiner Teil ist noch zu sehen, der Rest konnte nicht wiederhergestellt werden. Auch den Glockenturm und die Zentralkuppel rissen die Besatzer ab. Erst im 19. Jahre, als die osmanische Herrschaft endete, wurde das Gebäude wieder zur Kirche. Später wurde die mazedonisch-orthodoxe Kirche dort gegründet, der sich etwa zwei Drittel der Mazedonier zurechnen.

Auf eine kulturelle Errungenschaft ist man in Ohrid besonders stolz: Ein Missionar namens Kliment von Ohrid soll dort die kyrillische Schrift erfunden und gelehrt haben. Bulgarien allerdings beansprucht das ebenfalls für sich. Noch mehr Touristen tummeln sich an der St.-Johannes-Kirche. Ein verwinkelter Weg durch die schmalen Gassen der Stadt führt zu dem Felsvorsprung, auf dem sie steht. Ihr Turm ist achteckig, hinter ihm liegen der See und die mehr als 2000 Meter hohen Berge.

Kulturschätze von Weltrang

Die Region gehört sowohl wegen kultureller Schätze wie diesen als auch ihrer Natur zum Unesco-Welterbe. Doch die Unesco droht, ihr diesen Status abzuerkennen und sie stattdessen als gefährdetes Erbe zu führen. Die Hüter des Welterbes beklagen illegale Bauten. Die Stadt will gegensteuern, an der Küste und in Teilen der Stadt soll ein Bauverbot erlassen werden. Illegale Bauten sollen wieder abgerissen werden, fordert die Unesco.

Erst kürzlich hat ein Stadtratsmitglied Ohrids illegal eine Pizzeria in der Altstadt gebaut. Eröffnet hat den Schwarzbau sein Parteikollege und Bürgermeister der Nachbarstadt Struga, wie lokale Medien berichten. Die Republik Nordmazedonien steht an einem Scheideweg: Es geht um das Kultur- und Naturerbe das Landes – und um seine Zukunft in Europa.

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