
Prozess zeigt: Ausländische Pflegekräfte werden oft angefeindet

Plus Ausländische Pflegekräfte haben es nicht immer leicht. Wie schwierig die Arbeitsbedingungen sein können, zeigte jüngst ein Prozess am Amtsgericht in Augsburg.
Einem 56-jährigen Klempner aus dem südlichen Landkreis Augsburg wurde unter anderem vorgeworfen, die rumänische Pflegekraft seiner Mutter für eine halbe Stunde eingesperrt zu haben. Die Pflegekraft wurde in ein Zimmer mit Balkon gesperrt. Weil nicht deutlich wurde, ob sie über diesen hätte fliehen können, wurde der Prozess schließlich gegen eine Geldauflage von 200 Euro eingestellt. Gezeigt hat die Verhandlung: Die Arbeitsbedingungen für ausländische Pflegekräfte können schwierig sein.
Gewerkschaft Verdi kritisiert das Modell
Roman Martynez, Gewerkschaftssekretär bei Verdi Augsburg, ist skeptisch: "Die meisten Pflegekräfte wohnen bei den Pflegebedürftigen. Freizeit oder Pause haben sie nur selten oder gar nicht." Zu Verstößen gegen das Arbeitsschutzgesetz komme es immer wieder, sagt er: "Oft sind diese Betreuungskräfte nur für eine kurze Zeit in Deutschland. An die kommen wir nicht heran." Deshalb wüssten die Arbeiter oftmals auch nicht, an wen sie sich wenden sollen, wenn es Probleme gibt, sagt Martynez. Er sieht die Politik in der Pflicht, bleibt aber auch pragmatisch: "Die Politiker müssen etwas an der Situation der Pflegekräfte ändern. Der Nachteil ist, dass sich dann wohl viele Familien eine Pflegekraft nicht mehr leisten können. Eine gute Lösung wäre aber eine Vollkasko-Rentenversicherung für den Pflegebedürftigen."
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