Sollten Senioren regelmäßig ihre Fahrtauglichkeit überprüfen lassen?
Plus Die Statistik zeigt, dass viele Unfälle von älteren Personen verursacht werden. Woran das liegt und wie ein neuer Umgang mit dem Führerschein für Senioren aussehen kann.
Laut der kürzlich von der Polizei veröffentlichten Unfallstatistik für Augsburg Stadt und Land waren bei fast 70 Prozent der Unfälle mit beteiligten Senioren ab 65 Jahren diese auch die Verursacher. Immer wieder kommen da Diskussionen über ihre Fahrtüchtigkeit auf den Tisch. Fragen stehen im Raum wie: Sollten Senioren ab einer gewissen Altersgrenze ihren Führerschein freiwillig auffrischen können – oder sogar verpflichtend müssen? Welche anderen Möglichkeiten gibt es für einen verantwortungsbewussten Umgang mit der Fahrerlaubnis?
"Man kann schon beobachten, dass mit dem Alter gewisse Einschränkungen kommen. Oft handelt es sich bei den Unfällen um kleinere Dinge, die von den Senioren vielleicht gar nicht so schnell bemerkt werden", betont Markus Graf von der Polizeiinspektion Schwabmünchen. Es sei außerdem zu berücksichtigen, dass auch Fußgänger und Radfahrer in die Gesamtstatistik fallen. Auf die Frage, ob eine verpflichtende oder freiwillige Führerscheinauffrischung notwendig sei, könne weder er noch das Polizeipräsidium Schwaben Nord sich äußern. "Es ist Aufgabe des Gesetzgebers, wenn nötig, entsprechende Regelungen zu treffen."
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Die Diskussion ist geschlossen.
Eines ist schon interessant: Beim Autofahren ist man mit 65 schon ein "Senior", im Arbeitsleben wird die Rentengrenze immer weiter angehoben (momentan bei 67 ab JG 1964).da man ja "leistungsfähiger" sei und ein höhere Lebenserwartung hat. Das ist das Eine.
Allerdings bin ich der Meinung (bin jahrelang im internationalen Busreiseverkehr unterwegs gewesen), dass man sehr wohl z.B. ab dem 70. Lebensjahr eine Gesundheitsüberprüfung (z.B. alle 3 Jahre?) durchführen sollte. Allein schon im Eigeninteresse. Man hat jetzt alle 15 Jahre seinen Führerschein zu erneuern ohne jegliche Überprüfung der Fahrtüchtigkeit; welch ein Unsinn, unnötige Bürokratie und Kosten für den Inhaber. Eine Gesundheitsüberprüfung (70+?) bei einem Amtsarzt, so ähnlich wie es Berufs-Kraftfahrer ab einen gewissen Alter durchführen müssen, wäre der Verkehrssicherheit durchaus dienlich. Bin übrigens ein "Senior" Mitte 70.
"Insgesamt waren Senioren bei rund 69 % der Unfälle, an denen sie beteiligt waren, Unfallverursacher."
Und wie hoch ist die Gesamtzahl der Unfälle, an denen Senioren beteiligt waren? Der obige Satz sagt nämlich gar nichts aus.
Wie hoch war ihre Beteiligung an den häufigsten Ursachen wie mangelndem Abstand, an Trunkenheitsfahrten, an überhöhter Geschwindigkeit? usw.
In den Kernaussagen der Statistik steht beispielsweise auch, dass die "Verkehrsunfälle mit Radfahrern stiegen um 22,5 % an.
Über zwei Drittel davon wurden durch Radfahrer verursacht." Hat man jemals Tests von Radfahrern gefordert? Nein, dieser Bericht ist das übliche Seniorenbashing, praktischen Nutzen hat er nicht. Dafür sind die Zahlen zu ungenau und teilweise nicht genannt bzw. nicht belegt und nicht nachgefragt. Von einer Tageszeitung erwarte ich durchaus etwas mehr Recherche und keine Pauschalaussagen wie "Die Statistik zeigt, dass viele Unfälle von älteren Personen verursacht werden." Welche Statistik zeigt das? Belege? Es gibt auch Statistiken, die etwas anderes sagen. Wer solch einen Bericht verfasst, sollte vielleicht zuerst die einschlägigen Quellen studieren (ADAC, Deutsche Verkehrswacht, Statista usw.). Und übrigens: aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass nicht die Senioren die Rowdies im Straßenverkehr sind. Wenn man viel unterwegs ist, erlebt man seine Gefahrenhighlights schon mit den jüngeren Altersgruppen und kann nur durch besonnenes Verhalten Gefahrensituationen entschärfen.
Ja, aber.
Es gibt eben auch Senioren im Straßenverkehr, deren geistige und motorische Eignung hierfür eigentlich nicht mehr vorhanden ist. Dass das so ist, wissen wir alle auch ohne die konkrete Statistik anhand persönlicher Lebenserfahrung.
Es stellt sich die Frage, wer dafür verantwortlich ist, das festzustellen und entsprechend zu handeln. Von den Betroffenen selber wird das natürlich nicht verlangt werden können, da es im Zweifel einen erheblichen Verlust an Mobilität bedeutet. Von dem direkten Umfeld ist das auch schwierig, aber nicht ausgeschlossen.
Letztendlich wär der Staat als neutrale Instanz hierfür am besten geeignet.
Es kann doch nicht sein, dass eine Fahrerlaubnis auf Lebzeit gilt, ungeachtet, wie die körperlich/geistigen Voraussetzungen sind.
Ja, aber.
Es gibt Angehöroger vieler Altersgruppen, die geistig und moralisch nicht geeignet sind, ein Fahrzeug zu führen. Dazu sagt niemand etwas: rechts überholen auf der Autobahn – Lichthupenterror während eines Überholvorgangs – vor einer Ausfahrt überholen und dann schnell nach rechts ziehen – Überholen bei starkem Nebel – Fahrradfahrer, die immer öfter Fußgänger gefährden – Rücksichtslosigkeit in vielen Situationen – kein Abstand bei hohen Geschwindigkeiten usw. usw. Ich bin viel unterwegs, ich habe viel miterlebt, und ich bin keine Fahrerin, die man leicht einschüchtert. Aber auf die Alten geht man los mit Statistiken und Behauptungen, die so einfach nicht stimmen. Wer sich aus Besonnenheit dem "Mainstreamtempo" nicht anpasst, gehört aus dem Verkehr gezogen und fertig. Das ärgert mich … und ich freue mich, wenn die Leute, die heute so laut tönen, in ein Alter kommen, wo Jüngere sie ständig auf den Prüfstand stellen wollen. Die allermeisten Senioren, die sich nicht mehr in der Lage fühlen, sicher zu fahren, lassen es sowieso bleiben oder sind sehr wenig unterwegs oder werden von ihrem Arzt entsprechend beraten. Was ist der Maßstab für die "geistige und motorische Eignung"? Wer ist besser im Straßenverkehr – der Senior, der sich aufs Fahren konzentriert, der Mittvierziger, der mit Knopf im Ohr nebenbei Geschäftsverhandlungen führt, der Mittdreißiger, der aus Eitelkeit seine Brille nicht aufsetzt, der Jugendliche, der seinen jugendlichen Leichtsinn auf der Autobahn auslebt, evtl. mit ein paar Energydrinks intus? Klischees? Kann sein … ich nenne es Beispiele unter vielen. Wenn Tests, dann für alle ab dem Führerscheinerwerb – Inkl. Sehtest, psychische und physische Eignung. Ohne aber.