Die neue Freilufthalle in Schwabmünchen wird teurer
Das Gerüst steht schon - bald wird die neue Freilufthalle in Schwabmünchen eröffnet. Doch das Projekt wurde teurer als erwartet.
Einiges getan hat sich in den letzten Tagen am Schwabmünchner Sportzentrum in der Riedstraße: Dort, wo monatelang nur eine Baugrube zu sehen war, steht jetzt das Gerüst der neuen Freilufthalle. Auch das Dach wurde schon aufgesetzt. Doch es wird noch ein paar Tage dauern, ehe die Sportlerinnen und Sportler das neue Angebot nutzen können.
Denn es stehen noch eine Reihe von Arbeiten an. So ist die Elektrik noch nicht fertig, die Bande steht noch nicht, und der Boden muss noch verlegt werden. "Ich gehe davon aus, dass wir das bis Mitte Juni fertig bekommen", sagt Reinhold Weiher, Vorsitzender des TSV Schwabmünchen.
Geplant ist ein 30 mal 15 großer Kunstrasen, auf dem Fußball, Tennis, Badminton oder Volleyball gespielt werden kann. "Die entsprechenden Linien werden dann aufgetragen", so Weiher. Auch Gymnastik und Tanzen soll vorwiegend in diesem Bereich stattfinden. Ebenfalls unter dem Dach der neuen Halle wird ein 100 Quadratmeter großer multifunktionaler Sportboden entstehen. Reinhold Weiher: "Der ist vor allem als Ausweichbereich für spontane Aktivitäten gedacht - zum Beispiel, wenn es regnet und man sich im Trockenen aufwärmen möchte."
Freilufthalle in Schwabmünchen wird zehn Prozent teurer
Alles also im grünen Bereich könnte man meinen - wenn da nicht das liebe Geld wäre. Denn der Bau wird etwa zehn Prozent teurer als veranschlagt und kostet rund 550.000 Euro. "Wie überall haben auch bei diesem Projekt die explodierenden Bau- und Materialpreise unseren Kalkulationen einen Strich durch die Rechnung gemacht", so Weiher. Die Stadt Schwabmünchen, die ein Drittel der Kosten übernimmt, und der Bayerische Landes-Sportverband, der sich mit 20 Prozent beteiligt, übernehmen nur ihren Anteil an der ursprünglich veranschlagten Summe von 500.000 Euro. Damit bleiben die Mehrkosten beim TSV Schwabmünchen hängen. "Das ist zwar ärgerlich, aber wir können das als Verein stemmen. Wir sind noch einmal mit einem blauen Auge davongekommen", so Weiher.
Bereits vor einem Jahr war eine Baugrube an der Stelle zwischen Paddel-, Tennis- und dem Kunstrasenplatz ausgehoben worden, an der die Freilufthalle ihren Platz bekommt. Es war aber nicht das Fundament, das ausgebaggert wurde, sondern der Oberboden wurde abgetragen, um nach möglichen Baudenkmälern zu suchen. Weil man aber nichts gefunden hatte, konnte das Projekt weiterverfolgt werden.
TSV Schwabmünchen: Halle ist als Ersatz gedacht
Gedacht ist die Halle vor allem als Ersatz für das Zelt, das der TSV Schwabmünchen in der Riedstraße in Pandemiezeiten aufgestellt hatte und das insbesondere von Gymnastikgruppen gut angenommen wurde. Weiher rechnet damit, dass die Halle fast das ganze Jahr über genutzt werden kann: "In der Vergangenheit hätte man eine solche Halle zehn oder elf Monate im Jahr nutzen können, weil die meisten Winter verhältnismäßig mild waren." Umziehen und duschen können sich die Sportlerinnen und Sportler in den benachbarten Gebäuden im Sportzentrum.
Das Projekt liegt also in den letzten Zügen, doch der TSV Schwabmünchen plant noch Größeres an der Riedstraße: die Sportwelt - ein Großprojekt mit Multifunktionsräumen, in denen nicht nur trainiert werden kann, sondern auch Vorträge stattfinden sollen. Bislang war man von Baukosten in Höhe von 2,4 Millionen Euro ausgegangen, an denen sich die Stadt mit etwa einem Drittel beteiligt. Ob die Summe aber angesichts steigender Baupreise noch haltbar ist, ist eher unwahrscheinlich. "Das ist alles sehr schwierig, weil die Baukosten weiter explodieren. Wir müssen einfach schauen, ob wir da weiterkommen", sagt Reinhold Weiher.
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