Die European Championships bringen eine erneute Olympiabewerbung aufs Tableau. Aber die Hürden sind hoch, zumal das IOC seinen Ruf gründlich ramponiert hat.
Angesichts des begeisternden Sportfestes, das München gerade erlebt, war klar, dass diese Diskussion kommen würde. Soll sich Deutschland, soll sich München um die Austragung Olympischer Spiele bewerben? Es ist keine Frage, die sich mit einem simplen Ja oder Nein beantworten lässt. Denn irgendwann endet die Debatte immer beim Internationalen Olympischen Komitee (IOC).
Das hat sich seinen Ruf in den vergangenen Jahrzehnten derart ruiniert, dass allein dessen bloße Erwähnung für viele ein Ausschlusskriterium ist. Gigantomanie. Knebelverträge. Kungelei mit fragwürdigen Regimen. Schmiergeldskandale. Stimmenkauf. Und so weiter und so weiter. Mit dem IOC wollen viele Menschen nichts zu tun haben. Nahezu immer sind in der Vergangenheit die Gastgeber auf gigantischen Kosten sitzen geblieben, während das IOC die Gewinne abschöpfte. Viele Sportstätten gammeln ungenutzt vor sich hin. Diktatoren wie jenen in China oder Russland ist das egal, doch in einer westlichen Demokratie lässt sich derartiges dem Wahlvolk schlecht verkaufen. Als sich München 2013 zusammen mit Garmisch-Partenkirchen und den Landkreisen Berchtesgadener Land und Traunstein um die Winterspiele 2022 bewerben wollte, scheiterte das Unternehmen krachend an mehreren Bürgerentscheiden. Und auch der Plan einer Hamburger Bewerbung um die Sommerspiele 2024 endete 2015 mit einer Volksabstimmung.
Ohne IOC gibt es keine Olympischen Spiele
Hauptargument der Gegner ist stets das Gebaren des IOC. Doch ohne IOC gibt es keine Olympischen Spiele. Und man muss dem olympischen Machtzirkel um seinen deutschen Präsidenten Thomas Bach zugutehalten, dass es eine Kehrtwende eingeleitet hat, was die Wahl der Gastgeber anbelangt. Die Sommerspiele 2024 (Paris), 2028 (Los Angeles) und 2032 (Brisbane) finden in demokratisch regierten Ländern statt. Die kommenden Winterspiele 2026 (Mailand/Cortina d’Ampezzo) auch, für 2030 gibt es noch keinen Gastgeber. Die nächsten freien Sommerspiele wären also die des Jahres 2036 – exakt 100 Jahren nach denen in Berlin, die das Nazi-Regime für seine menschenverachtende Propaganda missbraucht hatte.
Von diesem unheilvollen Jubiläum abgesehen türmen sich aber noch jede Menge weitere Fragen auf. Wie ernst meint es das IOC mit der Nachhaltigkeit, die es zumindest nach außen hin als wichtiges Thema erkannt hat? Ist das IOC bereit für eine Abkehr vom bislang betriebenen Gigantismus? Versprechen kann Bach viel. Aber glauben ihm die Menschen in Deutschland? Und klar ist auch, dass Olympische Spiele, egal in welcher Form, sehr viel Geld kosten. Wollen wir dieses (Steuer-)Geld ausgeben?
Die Begeisterung für die European Championships in München ist riesig
München zeigt gerade, wozu es in der Lage ist. Die Begeisterung ist riesig. Klar, Olympische Spiele als größtes Sportereignis der Welt lassen sich nur bedingt mit den European Championships vergleichen. Viele Sportstätten der Sommerspiele von 1972 werden aber wieder genutzt und sollten auch aktuellen olympischen Ansprüchen genügen. Für den Sport und dessen Förderung in einem Gastgeberland können Olympische Spiele eine Frischzellenkur sein, die Deutschland dringend nötig hat. Darüber hinaus wirkt Sport seit jeher sinn- und identitätsstiftend. Auch das: dringend nötig hierzulande.
Was also tun? Vieles spricht also für eine erneute Bewerbung. Diese muss zuallererst die Menschen vor Ort überzeugen. Dann das IOC. Ob das möglich ist, darf zu Recht bezweifelt werden.
Die Diskussion ist geschlossen.
Welche Frage ist da offen ? Muenchen hat schon die Winterspiele abgelehnt, von denen es weit weniger betroffen gewesen waere.
Entweder man hat Geld fuer Spiele, dann waere es woanders (vgl. Bahnsicherheit in Muenchen und Umgebung) besser angelegt. Oder man hat es nicht, dann feiert man auch keine Party.
Wenn man schon die Antike als Vorbild bemueht, dann am besten richtig. Da wurden diese auch immer am selben Ort ausgetragen. D.h.weniger Raum fuer Korruption und weniger Kosten.
In der Antike gab es auch nur um die 10 Disziplinen die alle in einem Stadion abgehalten werden konnten. Schauen Sie mal wass es da heute so alles gibt.
Das Janus-Gesicht vieler Deutscher. Keiner will sie haben, u.a. wegen des IOC, aber besucht und angeschaut (im TV) werden sie mit hohen Einschaltquoten. Gilt natürlich auch für die Fußball-WM in Katar. Viele sind dagegen - aber schauen tun sie trotzdem. Das sut nicht normal, das ist schizophren.
Wir brauchen kein Olympia. Gebt es doch an den "Stabimitätsanker Stabilitätsanker in nahen Osten und unseren tollen verbündeten Saudi Arabien. Da sind viele Schmiergelder drin. Zudem könnte der Gastgeber die Spiele bereichern mit neuen Disziplinen wie Kamel Springen, Rübe ab Zack Zack oder Journalisten Schnipp Schnapp Puzzle herstellen...
Joe Biden und Emanuel Macron haben durch ihre jüngsten Besuche bzw. Gast Einladungen demonstriert, dass die Urheber der neuen Disziplinen willkommen sind.
Solange dieser korrupte Bach die Führung inne hat, der IOC im Gastgeberland keine Steuern zahlt, sollte Olympia in dieser Form weltweit abgelehnt werden und eine alternative und nachhaltige Veranstaltung für die Athleten geschaffen werden. Genauso wie bei der FIFA.
Menschenrechte werden torpediert und auf Kosten der Natur werden Flächen vernichtet. Siehe Peking, Katar oder Sotschi. Das Allerletzte.
Ich war die vergangenen Tage mehrmals in München und bin von der Organisation und der Stimmung total begeistert. Aber ich bin ganz Ihrer Meinung, Olympische Spiele und Fußball Weltmeisterschaften sind unter den derzeit Verantwortlichen und den gestellten Bedingungen abzulehnen. Mehr gibt's dazu nach meiner Meinung nicht zu sagen.