Patzer gegen den FCA: Auch Neuer greift mal daneben
Dem Torwart des FC Bayern unterläuft gegen Augsburg ein Missgeschick. Für den Punktverlust gibt es weitere Gründe.
Carlo Ancelottis Startrekord hat Niko Kovac verpasst. Nach dem 1:1 (0:0) gegen den FC Augsburg blieb der Trainer bei sieben Pflichtspielerfolgen am Stück stehen. Zur überraschenden Punkteteilung im Derby hatte der 46-Jährige selbst beigetragen, schließlich schonte er etliche Stammkräfte. Mitte der zweiten Hälfte erwärmten unter anderem Boateng, Lewandowski, Thiago und Ribéry an der Seitenlinie ihre Muskeln.
Kovac lag mit seiner Rotation gegen den FC Augsburg daneben
Die Rochade von Kovac führte diesmal dazu, dass er sich an ein Experiment heranwagte. Auf der linken Abwehrseite versuchte sich mit Leon Goretzka ein zentraler Mittelfeldspieler. Kovac wollte es nach Spielschluss nicht eingestehen, dass Goretzka sichtlich mit Anpassungsproblemen zu kämpfen hatte. Vielmehr begründete der Trainer die Auswechslung zur Pause mit einer leichteren Blessur Goretzkas.
Allgemein wollte Kovac die veränderte Anfangsformation nicht als Ausrede gelten lassen, warum die Augsburger dem Favoriten einen Punkt abgetrotzt hatten. Das sei nicht der Grund gewesen, „dass wir nicht so gespielt haben wie die letzten paarmal“. Milde zeigte sich Bayern-Präsident Uli Hoeneß, den Ausrutscher vor dem Auswärtsspiel in Berlin stufte er als nicht weiter schlimm ein. „Es war uns klar, dass diese zwei Wochen hart werden.“
Der FC Bayern nutzte Chancen gegen den FCA nicht
Den Münchnern wollten zunächst selten Lösungen einfallen, wie sie die Augsburger Reihen auseinanderziehen könnten. Zudem nervten die FCA-Profis, indem sie bereits im Spielaufbau störten. Dennoch verbuchten die Bayern durch Renato Sanches oder Sandro Wagner ausreichend Gelegenheiten, um die Begegnung zu entscheiden. Hier setzten die Bayern-Stars mit ihrer Selbstkritik an. Arjen Robben, der Minuten nach Wiederanpfiff die Führung erzielt hatte, ärgerte sich über die verlorenen Punkte. Eine Führung in der eigenen Arena müsse man über die Bühne bringen, monierte der Niederländer. Er vermisste die notwendige „Geilheit vor dem Tor“, den Willen, die Begegnung „eiskalt zu entscheiden“. Mehr „Coolness“ hätte sich ebenso Manuel Neuer gewünscht. Wobei der Nationaltorwart gehörigen Anteil daran hatte, dass sein Team den Sieg aus der Hand gab. In der 87. Minute leistete sich Neuer nach einer Flanke eine Unsicherheit, die der ehemalige Bayern-Profi Felix Götze zum Ausgleich nutzte. Neuer begründete seinen Fauxpas damit, dass ihn ein Mitspieler behindert hätte.
Während in Augsburg derartige Fehlgriffe zuletzt zu einem Torwartwechsel führten, muss sich Neuer keine Sorgen machen. Gegen Hertha BSC wird er trotzdem das Tor hüten (Freitag, 20.30 Uhr).
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