Köln brodelt: FC Poldi erwartet FC Bayern
"Poldimania" in Köln: Seit Lukas Podolski wieder ein Geißbock ist, geht es ab. Vor allem heute, denn Poldis Ex-Verein FC Bayern reist zum Testspiel an und der in München unglückliche Stürmer trifft auf seine Ex-Bosse. Von Marcus Bürzle
Die Bild-Zeitung schreibt, dass es bei den "Bayern brodelt". Wer aber ein wirkliches Brodeln erleben will, muss nach Köln. "Poldimania" nennt der Kölner Stadt-Anzeiger den "Hype" um die Rückkehr des verlorenen Stürmersohnes Lukas Podolski. Heute kommt "Poldis" Ex-Verein, der FC Bayern, nach Köln: Das Stadion ist fast voll, das Fernsehen live dabei - und Podolski freut sich auf seine Ex-Bosse.
Das könnte nach der Vorfreude auf eine Abrechnung klingen, nach dem Motto: Ein Tor für jeden unglücklichen Monat in München. Doch Lukas Podolski freut sich tatsächlich auf das Wiedersehen mit den Bayern. "Ich freue mich auf Uli Hoeneß und Kalle Rummenigge. Es war ja nicht so, dass ich in den drei Jahren in München keinen kennen gelernt habe. Ich habe dort viele Freunde gewonnen." Sportlich hatte er in München zwar zuletzt wenig Freude, doch er freut sich, dass ihm die Bayern-Bosse den Weg zurück zum 1. FC Köln (Ablöse: 10 Millionen Euro) freigemacht haben, obwohl es laut Kölner Express bessere Angebote (für die Bayern) aus dem Ausland gegeben hätte.
Glücklich sind aber vor allem die Kölner Fans. Die Rückkehr von "Prinz Poldi" begeistert sie. Als er am Donnerstag zum PR-Termin in einen Supermarkt ging, musste er von Bodyguards abgeschirmt werden. Podolski macht alles mit, jeden Auftritt jeden Termin. Den Rummel und Stress steckt er lächelnd weg: "Das gehört zu meinem Beruf dazu", sagte er dem Kölner Stadt-Anzeiger.
Für den Verein ist der neue Star Gold wert, denn mit seiner Hilfe konnten die Kölner einen großen Teil der 10-Millionen-Ablöse "refinanzieren", wie Manager Michael Meier sagt. Die Sponsoren halfen mit - jetzt hilft ihnen Podolski. Außerdem verkauften die Kölner Trikots und "Poldi-Pixel" im Internet. Und das Testspiel gegen die Bayern ist auch gut für die Kasse. Am Donnerstag waren von den 50000 Karten nur noch 3000 zu haben..
Lukas Podolski betont zwar immer, dass er alleine den 1. FC Köln nicht nach oben führen kann. Aber er ist das "Gesicht des 1. FC Köln", wie Manager Meier sagt. Das wird auch heute im Stadion zu sehen und zu hören sein. Im Rahmenprogramm tritt die Gruppe "5 vor zwölf" mit einer Poldi-Hymne auf.
Mit solchen Schlagzeilen kann der FC Bayern derzeit nicht dienen. Laut Bild "brodelt" es zwar beim Rekordmeister, weil ohne Franck Ribéry ein Spielmacher fehlt, weil sich Lucio beklagt und die Bayern ihr Talent Holger Badstuber nicht zur U20-WM fahren lassen wollen. Aber Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge sieht die Lage in der tz noch entspannt. Und ein bisschen Brodeln gehört in München ja immer dazu. Das war auch zu Lukas Podolskis Zeiten dort so.
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