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Fußball
16.05.2019

Radokis kurzes Abenteuer in Ungarn

Der Trainer fand beste Bedingungen vor. Sein Verein wurde unter anderem von Viktor Orban unterstützt. Am Ende aber wurde dem Coach sogar die Ausreise verweigert

Es ist die Geschichte eines Fußballlehrers, der einen Verein in Ungarn trainierte und diesen Klub voranbringen wollte. Als Janos Radoki am 1. Januar seine Arbeitsstelle beim ungarischen Erstligisten Puskas AFC antrat, war er voller Elan. Mitte Dezember des vergangenen Jahres kam die Anfrage, nach einigen Tagen der Überlegung sagte er zu. „Für mich ist das Engagement natürlich eine Riesenchance“, erklärte damals der 47-Jährige, der in seinem Geburtsland einen Kontrakt als Cheftrainer bis zum 30. Juni 2021 unterzeichnete. Als sich Radoki bei den Magyaren vorstellte, saß auch Ministerpräsident Viktor Orban, der Vereinsgründer, am Tisch. Etwas mehr als vier Monate später ist nur noch Enttäuschung übrig geblieben. Mitte April bekam er von seinem Arbeitgeber den Laufpass, das Aus erfolgte ohne Begründung.

Auf der einen Seite ist Radoki froh, dass sein Gastspiel in Osteuropa beendet ist, auf der anderen Seite hätte er aber auch sehr gerne in dem kleinen Fußballdorf, rund 30 Kilometer von Budapest entfernt, weiter gearbeitet und den Verein entwickelt. Denn eigentlich passte vieles in Felcsut, dem 1800 Einwohner zählenden Ort. Die Infrastruktur etwa. „Davon können viele deutsche Erstligisten nur träumen“, schwärmt der Trainer vom Trainingsgelände.

Radoki, der bei den A-Junioren des FC Augsburg auf sich aufmerksam machte und als Profi in der ersten und zweiten Bundesliga für Greuther Fürth, Ulm 46 und Rot-Weiß Oberhausen kickte, wurde sieben Mal ins Aufgebot der ungarischen Nationalmannschaft berufen. Sein Zimmerkollege war damals Pal Dardai, heute Coach bei Hertha BSC. Zuletzt trainierte Radoki den Zweitligisten SpVgg Greuther Fürth. Im vergangenen Dezember erinnerten sich die Verantwortlichen in der Puskas-Talentschmiede an den Deutschungarn. „Über den Anruf war ich überrascht. Aber im Vorfeld haben sie Informationen bei Pal Dardai sowie den beiden Fürther Profis Balasz Megyeri und Adam Pinter über mich eingeholt“, weiß Radoki.

Der auch wusste, dass eine schwierige Aufgabe auf ihn wartete. Denn der Fußball in Ungarn hat schon lange nicht mehr die Bedeutung, die er in glorreichen Zeiten besaß. „Es fehlt den Spielern an der nötigen Ausbildung und Mentalität, sie wollen mit geringem Aufwand erfolgreichen Fußball spielen.“ Doch das geht nicht, hat Radoki, der bei seiner Arbeit großen Wert auf Disziplin legt, erkannt. Radoki: „Spielanalysen oder ein Scoutingsystem wie in Deutschland gibt es dort nicht, auch da waren wir dabei, dies auf den Weg zu bringen.“

Der Einstand gelang Radoki mit einem Sieg beim Tabellenzweiten Vidi FC ebenfalls. Doch der Coach blieb Realist, machte auch der Vereinsführung klar, dass in dieser Saison nur der Klassenerhalt das Ziel sein könne. Worte, die von den Oberen des Klubs nicht gerne gehört wurden. Sie sahen den Klub in der Tabelle weiter oben. In neun Punktspielen gelangen Radokis Team zwar nur drei Siege, doch der Abstand zu den gefährdeten Plätzen wurde größer. Die Geduld bei den Vereinsgranden war allerdings nicht besonders ausgeprägt. Nach dem Ausscheiden im Pokal (nach Elfmeterschießen gegen den Zweitligisten Soroksar) musste der Coach zum Rapport bei Lörinc Meszaros, einem steinreichen Unternehmer und Verbindungsmann zwischen Orban und dem Verein.

„Er forderte, das wir künftig wieder defensiver agieren sollten. Jetzt wusste ich, woher der Wind weht“, sagt Radoki, für den sich die Situation nicht verbesserte. Im Gegenteil: Drei Tage nach dem Pokal-Aus verlor seine Mannschaft das Punktspiel gegen Kisvarda FC, einen anderen Abstiegskandidaten, mit 0:4. „Nach einer Viertelstunde sah einer unserer Spieler Rot, aus dieser Situation gerieten wir 0:1 in Rückstand und dann haben wir schlecht gespielt. Das Unheil nahm seinen Lauf“, will der Fußballlehrer gar nichts beschönigen. „Am nächsten Tag wurde ich entlassen“, erzählt Radoki, der sofort seinen Anwalt Dr. Joachim Rain aus der Kanzlei des Ludwigsburger Sportrechtlers Christoph Schickhardt einschaltete. „Die Abfindung, die mir der Verein anbot, war lächerlich,“ sagt der gebürtige Ungar. „Man wollte mich unter Druck setzen, die ganze Angelegenheit wurde für mich zu einem echten Abenteuer“, fügte er an. Erst nach einigen Tagen kam es zu einer Einigung. „Bis dahin wurde mir die Ausreise verweigert“, klagt Radoki, der allerdings auch Wert darauf legt, dass sein Verhältnis zu den Spielern und der sportlichen Leitung des Klubs ausgezeichnet war. Jetzt blickt er nach vorne: Erste Anfragen liegen auf dem Tisch, eine neues Engagement will er aber erst zu Beginn der neuen Saison annehmen.

Die ungarische Vergangenheit hat ihn aber schon wieder eingeholt. Seinem ehemaligen Spieler Jan Vlasko (29) verhalf er zu einem Operationstermin in Augsburg. „Jan laboriert seit einiger Zeit an einer Verletzung des Mittelfußes, da ist in der Vergangenheit einiges schiefgelaufen“, erklärt Radoki. Der Slowake kam bei Dr. Oliver Hermann in der Hessingklinik unters Messer. Jetzt absolviert er seine Reha im Nachwuchsleistungszentrum des FC Augsburg. Radoki unterstützt ihn dabei. Nicht alltäglich für einen, der vom Arbeitgeber des Spielers vor die Tür gesetzt wurde. Doch für den ausgebildeten Physiotherapeuten Radoki selbstverständlich: „Ich will nur, dass Jan bald wieder spielen kann. Da spielt die Vorgeschichte keine Rolle.“

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