Sportlich ist der FC Bayern über jeden Zweifel erhaben - wenn es um Fußball geht. Im Basketball will der FCB dominieren, hat es aber bislang noch nicht geschafft.
Man kennt diese samstäglichen Auftritte der Bayern-Fans zur Genüge: Ein paar Minuten nach dem Ende der "Sportschau" stehen sie in der Kneipentür. Breitbeinig, krachledern, in ein rotes und in der Regel auswärts tailliertes Hemdchen mit ganz vielen Sternchen drauf gewandet.
Die aktuelle Heldentat ihrer Seppls gegen irgendein Bochum-Bielefeld-Fürth mit einem in die Runde geschmissenen und überaus geistreichen "Ole-Ole" würdigend. Einem Themenwechsel im weiteren Verlauf des Abends sehr ablehnend gegenüber stehend. Wegen denen nicht in die Kneipe zu gehen, ist natürlich auch keine Lösung. Wie also verhält man sich gegenüber diesen so überaus unterhaltsamen Zeitgenossen als Mensch, der nicht in roter Bettwäsche schläft? Den manche sogar einen Bayern-Hasser nennen.
Vielleicht ein Verweis darauf, dass doch Borussia Dortmund spätestens in dieser Saison...? Den späteren Triumph möchte man den Breitbeinigen ungern gönnen. Das Gespräch unauffällig auf eine andere Sportart lenken? Das könnte funktionieren.
Im Basketball will der FC Bayern dominieren, schafft es aber bislang noch nicht
Als vor etwa zehn Jahren beim FC Bayern auf Initiative von Uli Hoeneß der Basketball als zweite Profi-Sportart installiert wurde, ging alle Welt davon aus, dass die Breitbeinigen und Krachledernen innerhalb kürzester Zeit auch dieses Feld dominieren werden. In Deutschland sowieso, in Europa und auch in entfernteren Galaxien. Hat eher so mittel geklappt. In der Königsklasse Euroleague haben die Bayern in der vergangenen Saison das Viertelfinale erreicht und es wurde so getan, als wäre das die größte Sensation im Mannschaftssport seit dem Wunder von Bern.
Bei den Fußballern wird bei einem Aus im Viertelfinale der Champions-League über einen Trainerwechsel zumindest verschärft nachgedacht. Dreimal waren die Bayern-Basketballer in den vergangenen zehn Jahren deutscher Meister. Nur dreimal und nicht immer. In den beiden vergangenen Jahren war Alba Berlin deutscher Meister.
Im Basketball ist gerade ein Berliner Verein das Maß aller Dinge
Hinter diesem Verein könnten sie sich eigentlich versammeln. All jene, die angeödet sind von der Dominanz der Bayern im Fußball, denen das Ole-Ole der Breitbeinigen und Krachledernen auf den Geist geht. Die Bayern-Hasser eben. Am Namen von Alba Berlin müsste man noch etwas machen. Marketing-Experten nennen so etwas Brand-Management. Weil: Alba, das ist halt ein Berliner Abfallentsorger, die ganz großen Emotionen weckt das in Schwaben und im Ruhrgebiet nicht. Die Lösung drängt sich förmlich auf. Was macht eigentlich dieses komische Tennis Borussia Berlin? Und braucht das seinen zweiten Vornamen noch oder könnten sich den die örtlichen Basketballer ausleihen?
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