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Interview
07.02.2020

Kanu-Bundestrainer Pohlen: „Wir waren früher besser aufgestellt“

Aus Sicht von Klaus Pohlen läuft in der Nachwuchsarbeit einiges schief. Der deutsche Bundestrainer im Kanuslalom wünscht sich eine stärkere Orientierung zum Leistungssport. Die Breite sei vorhanden. Pohlen fordert, dass auch die Qualität vorhanden sein müsse.
Foto: Fred Schöllhorn

Exklusiv Klaus Pohlen ist neuer Chef-Bundestrainer im Kanuslalom. Der 59-Jährige äußert Kritik an der Nachwuchsarbeit und formuliert seine Erwartungen für Tokio.

Glückwunsch zum neuen Amt, Herr Pohlen. Sie waren Leiter des Olympiastützpunktes Bayern für alle Sommer- und Wintersportarten, jetzt sind Sie zurück im Kanuslalom als Chef-Bundestrainer. Was hat Sie an diesem Job gereizt?

Klaus Pohlen: Ich habe gewissermaßen als Sportmanager 16 Jahre am Schreibtisch verbracht und gehe jetzt als ehemaliger Trainer und studierter Sportwissenschaftler zurück in die Praxis. Da kam das Angebot zur rechten Zeit. Ich muss aber gestehen, wenn nicht auch andere Gründe vorgelegen hätten, hätte ich nicht so intensiv darüber nachgedacht, wie ich es jetzt getan habe.

Was waren das für Gründe?

Pohlen Ich war mit der Art und Weise, wie die Sportförderung in Bayern betrieben wird, nicht mehr einverstanden. Da gab es unüberbrückbare Differenzen in nahezu allen Punkten, vor allem im Nachwuchsbereich. Die Gelder werden meiner Meinung nach falsch eingesetzt. Da soll jetzt die Sportschule in Oberhaching gefördert werden. Aber der Sport findet überall statt, vor allem in den Olympiastützpunkten, nur nicht in Oberhaching. Das Geld muss in die Trainerfinanzierung. Doch da haben andere Leute andere Vorstellungen und das war für mich der Punkt zu sagen, da gehe ich nicht mit. Da sollen sie sich einen anderen suchen, dafür bin ich nicht bereit.

Deshalb wechseln Sie nun zurück in die Praxis und zurück zu den Kanuten. Vor Jahren haben Sie als Bundestrainer Kajak angefangen, nun sind Sie als Cheftrainer für alle Disziplinen zuständig. Was sehen Sie als Ihre wichtigsten Aufgaben an?

Pohlen: Es macht mir Freude und Spaß. Ich bin keiner, der aus dem Bauch schießt, sondern eher der nüchterne Mensch und ein großer Freund von datenbasierten Analysen. Wenn man sich alle Ergebnisse anschaut, muss man sich fragen, warum Deutschland trotz der verbesserten Rahmenbedingungen in den vergangenen Jahren ein wenig den Anschluss an die Weltspitze im Kanuslalom verloren hat. Wir haben natürlich noch etwa fünf Topleute. Die drei, die sich bereits für die Olympischen Spiele qualifiziert haben (Hannes Aigner, Andrea Herzog und Ricarda Funk, d. R.), dazu die zwei C1-Fahrer Sideris Tasiadis und Franz Anton. Das sind Weltklasseleute, die das auch nachgewiesen haben.

Woran krankt es dann?

Pohlen: Der Nachwuchsbereich dahinter ist nicht auf der Position, auf der er sein sollte. Vielleicht noch Selina Jones mit ihrem Medaillen-Erfolg bei der U23-WM. Der Unterbau ist zwar breit, aber von der Qualität nicht da, wo er hin soll. Da waren wir früher besser aufgestellt. Das ist jetzt nicht negativ gemeint, aber mit Hannes Aigner und Sideris Tasiadis gehen wir den dritten Olympiazyklus. Das hat es früher nicht gegeben. Die Sportler haben einen gemacht, maximal zwei, dann standen die nächsten Gewehr bei Fuß und haben sie abgesägt.

Was muss sich ändern?

Pohlen: Wir brauchen den Konkurrenzkampf innerhalb der Mannschaft. Der muss sein, der ist wichtig. Wir brauchen die Spitze, an der sich die Jüngeren orientieren. Und wir brauchen die Jüngeren, damit sie Druck auf die Älteren machen und signalisieren: Wenn Du einmal einen Fehler machst, bin ich an Dir vorbei.

Wie kommt man dorthin?

Pohlen: Das habe ich erst bei der letzten Vollversammlung von Trainern und Funktionären klar gemacht. Wir müssen uns für den nächsten Olympiazyklus 2024 in Paris deutlich mehr auf den Spitzensport konzentrieren. Da gehören mehr Einsatz und Fanatismus dazu. Ich habe das Gefühl, wir haben Leute in den Gremien, bei denen ist die Erlebnispädagogik höher angesiedelt als die Leistung.

Wie kann man die jungen Sportler dazu motivieren?

Pohlen: Ich kann den Sportlern nicht sagen, welche Medaillen sie bringen sollen. Ich kann ihnen aber ein Bild zeichnen. Ich kann ihnen sagen, wie geil sich das anfühlt, wenn sie alles richtig gemacht haben und ganz oben stehen. Wenn die Fahne hochgezogen und die Hymne gespielt werden. Dieses Erlebnis kann man sich nicht kaufen.

Ist das ein Generationen-Problem?

Pohlen: Das glaube ich nicht. Wir müssen die Sportler an die Hand nehmen, ihnen sagen, was wir wollen und es ihnen als Trainer auch vorleben. Wenn ich vom Sportler Pünktlichkeit einfordere, muss ich als Trainer auch da sein. Natürlich muss ich mich auch mal gegen einen Athleten positionieren. Da fallen wir mitunter zu schnell um. Aber der Nachwuchs muss meiner Meinung nach wieder lernen, hart zu arbeiten.

Bei den Olympischen Spielen 2020 in Tokio gehen aber noch die etablierten deutschen Spitzensportler an den Start? Was erwarten Sie im August?

Pohlen: Wir sind konkurrenzfähig. Wir sind mit dem bisher qualifizierten Trio schon in der intensiven Vorbereitung auf Tokio, waren auch schon mehrmals dort. Gerade befindet sich die Gruppe beim Warmwassertraining in Australien, wo ich hinterherfliegen werde. Schließlich will ich ja auch wissen, was da passiert.

Wie gehen Sie mit den zwei C1-Paddlern Sideris Tasiadis und Franz Anton um, die bei der EM in London noch um einen Olympiaplatz kämpfen?

Pohlen: Wir haben den Qualifikationsmodus noch einmal geöffnet. Streng genommen haben es die beiden ja verbockt, bei der Weltmeisterschaft ihren Olympiaplatz abzusichern. Doch wir wollen mit aller Gewalt, diesen Platz für Deutschland haben. Deshalb werden wir Sideris und Franz für die EM vorqualifizieren. Aber eben als Dritten auch noch den Sieger der nationalen Qualifikation am 5. Mai in Markkleeberg. Hier hoffen wir auf den Augsburger Florian Breuer. Alle drei EM-Fahrer werden wir so gut wie möglich individuell betreuen. Schließlich sind sie dann innerhalb eines Teams Konkurrenten.

Auch Routinier Sideris Tasiadis schlug wieder zu und gewann trotz starker Konkurrenz die C1-Wertung der Männer.  
Foto: Uta Büttner (Archiv)

Der schlimmste Fall wäre, eine andere Nation sichert sich den einzigen Olympia-Startplatz von London?

Pohlen: Ja, aber wir werden alles daran setzen, dass das nicht passiert. Wir werden jetzt erst einmal zweigleisig fahren, und nach London wieder alle Nationalfahrer gemeinsam auf Japan vorbereiten.

Was erwarten Sie von den Olympischen Spielen?

Pohlen: Wir haben wirklich ein gutes Team. Gute Trainer, die wissen, was sie tun, und erfahrene Athleten. Ich denke, dass wir insgesamt gut aufgestellt sind. Und wir werden sicher nicht nach Japan fahren, um nur teilzunehmen, sondern um Medaillen zu gewinnen.

Sie sind gebürtiger Kölner, leben aber seit 1993 in Augsburg. Sind Sie in dieser Zeit schon zu einem echten „Augschburger“ geworden?

Pohlen: Ich spreche zwar nicht so, aber ich fühle so. Die Sprache lerne ich nicht mehr, aber dafür können sie meine Kinder. Wir fühlen uns hier wirklich zu Hause.

Dann werden Sie ja auch ganz genau beobachten, wie die Umbauarbeiten am Augsburger Eiskanal für die WM 2020 so laufen?

Pohlen: Es wird für uns sicher eine Herausforderung, die Vorbereitung auf die Olympischen Spiele mit den Umbauarbeiten am Eiskanal hinzubekommen. Aber wir sind in guten Gesprächen mit der Stadt. Das Training wird erst einmal nicht beeinträchtigt. Wir werden da immer eingebunden. Das passt hervorragend.

Mit den Umbauarbeiten soll künftig auch der Augsburger Olympiastützpunkt aufgewertet werden. Dazu nimmt auch die dazugehörende Internatslösung für Spitzensportler immer mehr Form an. Wie sieht da der aktuelle Stand aus?

Pohlen: Das ist ein Thema, das mir sehr am Herzen liegt. Wir haben in Augsburg ein großes Problem mit der Finanzierung dieser Internatslösung, da zuständige Ministerien die Entscheidung hin- und herschieben. Wir sind seit drei Jahren an dem Thema dran und kriegen es weder mit dem Innen- noch mit dem Kultusministerium geregelt. Da muss ich die Stadt Augsburg loben, denn sie springt in eine Zwischenfinanzierung ein. Wir reden hier von vier bis fünf Internatsplätzen, die wir hochkarätig besetzen können. Wir hoffen, dass wir das zum September endlich realisieren können.

Mit wem arbeiten Sie zusammen?

Pohlen: Durch ihre Nähe zur Strecke sind momentan das Rudolf-Diesel-Gymnasium, die FOS und die Realschule in Friedberg als Partnerschulen angedacht. Ein eigenes Internat für unseren Sport ist ausgeschlossen, deswegen streben wir für die Unterbringung eine Zusammenarbeit mit der evangelischen Kindertagesstätte in Hochzoll an.

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