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Fußball
23.07.2018

Mesut Özil bricht mit dem deutschen Verband

Mesut Özil tritt aus der Nationalmannschaft zurück. Er zieht damit die Konsequenzen aus der Affäre um die Fotos mit Erdogan. Die Bilder bereut er nicht. Er holt zum Rundumschlag aus und attackiert DFB-Chef Grindel scharf

Mit einer beispiellosen Attacke gegen DFB-Chef Reinhard Grindel hat Weltmeister Mesut Özil der deutschen Fußball-Nationalmannschaft den Rücken gekehrt. Voller Zorn brach der 29-Jährige am Sonntag sein wochenlanges Schweigen und wehrte sich gegen seine Rolle als WM-Sündenbock in der seit Mai schwelenden Affäre um die Fotos mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan. Seine dreiteilige Erklärung gipfelte am Abend in massiven Vorwürfen gegen den DFB-Präsidenten und seinem Rücktritt aus der Nationalelf, für die Özil als einer der Lieblingsschüler von Joachim Löw bis zum verkorksten WM-Sommer 2018 insgesamt 92 Länderspiele bestritten hatte.

„Mit schwerem Herzen und nach langer Überlegung werde ich wegen der jüngsten Ereignisse nicht mehr für Deutschland auf internationaler Ebene spielen, so lange ich dieses Gefühl von Rassismus und Respektlosigkeit verspüre“, schrieb Özil. Er fühle sich vom Deutschen Fußball-Bund und vor allem dessen Präsident Grindel schlecht behandelt. „Ich werde nicht länger als Sündenbock dienen für seine Inkompetenz und seine Unfähigkeit, seinen Job ordentlich zu erledigen“, betonte Özil an die Adresse von Grindel. In den Reihen des DFB will Özil fremdenfeindliche Tendenzen erkannt haben. „Leute mit rassistisch diskriminierendem Hintergrund sollten nicht länger im größten Fußballverband der Welt arbeiten dürfen, der viele Spieler aus Familien verschiedener Herkunft hat“, forderte Özil, der viele Millionen Follower über die sozialen Netzwerke erreicht. Vom DFB gab es bis zum Abend keine Reaktion.

Das Treffen mit Erdogan in London, an dem auch DFB-Teamkollege Ilkay Gündogan teilnahm, bereut Özil nicht. „Was auch immer der Ausgang der vorangegangenen Wahl gewesen wäre oder auch der Wahl zuvor, ich hätte dieses Foto gemacht“, schrieb Özil. „Ein Foto mit Präsident Erdogan zu machen, hatte für mich nichts mit Politik oder Wahlen zu tun, es war aus Respekt vor dem höchsten Amt des Landes meiner Familie.“ Kritiker sahen die Fotos als Wahlhilfe für Erdogan. „Mit dem Alleinherrscher Erdogan zu posieren empfinde ich als respektlos denen gegenüber, die in der Türkei gegängelt werden oder willkürlich im Gefängnis sitzen“, teilte der ehemalige Grünen-Vorsitzende Cem Özdemir am Sonntag mit. Özil sei seiner Vorbildfunktion nicht gerecht geworden.

Özil indes schrieb: „Für mich ist es nicht von Bedeutung gewesen, wer Präsident war, es war von Bedeutung, dass es der Präsident war.“ Özil verwies auf seine türkischen Wurzeln. Sich nicht mit Erdogan zu treffen, hätte bedeutet, diese Wurzeln nicht zu respektieren, unabhängig davon, wer Präsident sei. Im Gespräch mit Erdogan sei es um Fußball gegangen, nicht um Politik.

Die Affäre um die Fotos hatte die WM-Vorbereitung der Nationalmannschaft überschattet und war auch während des Turniers in Russland ein Störfaktor. Nach dem erstmaligen Aus des DFB-Teams in einer WM-Vorrunde hatten Teammanager Oliver Bierhoff und DFB-Chef Grindel gefordert, Özil solle sich öffentlich erklären. Beiden wurde daraufhin vorgeworfen, sie würden den 29-Jährigen zum Buhmann machen.

„Ich fühle mich ungewollt und denke, dass das, was ich seit meinem Länderspiel-Debüt 2009 erreicht habe, vergessen ist“, schrieb Özil. Die Debatte um die Erdogan-Fotos ging jedoch weit über den Fußball hinaus. „Ich bin Deutscher, wenn wir gewinnen, und ein Immigrant, wenn wir verlieren“, beschrieb Özil seine Situation und berichtete von Hass-Mails und Drohungen gegen seine Familie und ihn. Özil warf „bestimmten deutschen Zeitungen“ rechte Propaganda vor, „um ihre politischen Interessen voranzutreiben“. Er sei enttäuscht über die „Doppelmoral“ in der Berichterstattung und verwies auf ein ebenfalls umstrittenes Treffen von Lothar Matthäus mit Kremlchef Wladimir Putin. Matthäus habe sich dafür nicht öffentlich erklären müssen und dürfe weiterhin Ehrenspielführer bleiben. „Macht mein türkisches Erbe mich zu einem besseren Ziel?“, fragte Özil. Nach den Bildern mit Erdogan sei er von einem DFB-Sponsor nachträglich aus Werbekampagnen entfernt worden. Alle weiteren PR-Aktivitäten, für die er eigentlich vorgesehen gewesen war, seien gestrichen worden. „Für sie war es nicht länger gut, mit mir gesehen zu werden. Sie nannten diese Situation „Krisenmanagement“, ließ Özil wissen, ohne den Namen des Sponsors konkret zu nennen. Auch eine geplante Aktion für einen guten Zweck in seiner früheren Schule in Gelsenkirchen sei wegen des Wirbels nicht zustande gekommen. Seine Partner für die Benefiz-Aktion hätten ihm wenige Tage vorher gesagt, derzeit nicht mehr mit ihm arbeiten zu wollen. Auch von der Schule habe er eine Absage bekommen. „Ganz ehrlich, das tat wirklich weh“, schrieb Özil. Die Schulleiterin Maike Selter-Beer wies die Vorwürfe zurück und versicherte, Özil sei weiter an der Schule willkommen.

Christian Hollmann und Martin Beils, dpa

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