Angeblich 26 Europacupspiele manipuliert
Dem Fußball droht ein neuer Wettskandal: Der Spiegel berichtet inseiner Online-Ausgabe von 26 Europapokal-Spielen, die unterManipulationsverdacht stehen. Im Zentrum sollen Betrüger aus Asienstehen.
Augsburg (AZ). Dem Fußball droht ein neuer Wettskandal: Der Spiegel berichtet in seiner Online-Ausgabe von 26 Europapokal-Spielen, die unter Manipulationsverdacht stehen. Im Zentrum sollen Betrüger aus Asien stehen.
Dem Spiegel zufolge stehen auf der Uefa-Liste zwölfQualifikationsspiele für den Uefa-Cup, acht UI-Cup-Spiele, dreiQualifikationsspiele für die Champions League, zwei Uefa-Cup-Spiele undein Qualifikationsspiel für die Europameisterschaft im kommenden Sommer.
Die ersten Spiele sollen bereits im Juli 2005 manipuliert worden sein, die meisten aber sollen in der laufenden Saison stattgefunden haben. Der Großteil der Vereine, denenBetrug unterstellt wird, kommt aus Ost- und Südosteuropa.
Die Uefa hat sich wegen des Betrugsverdachtes an die europäischePolizeibehörde Europol gewandt. Das Zentrum der Wettmafia sieht die Uefa in Asien. Anders als inEuropa, wo Zocker sich häufig ausweisen müssen, die Einsätze vielerortsauf dreistellige Euro-Summen begrenzt sind, kennt die Wett-Szene in Fernostpraktisch keine Beschränkungen, so der Spiegel. Es besteht auch der Verdacht, dass mit den Betrügereien Millionenbeträge aus aus dem Drogenhandel, der Prostitution oder aus Waffengeschäften gewaschen worden sind.
Europas Fußball war in den den vergangenen Jahren immer wieder mitWettbetrug konfrontiert worden. Im Sommer 2004 wurden drei italienischeFußballclubs mit Punktabzug und Geldstrafen belegt. In Deutschlandmussten der Schiedsrichter Robert Hoyzer und der kroatische WettpateAnte S. Ende 2005 ins Gefängnis, weil sie gemeinsam Spieleverschoben hatten. Im tschechischen Fußball wurden im Oktober diesesJahres sieben Schiedsrichter und drei ehemalige Funktionäre verurteilt,weil sie ebenfalls Spiele manipuliert hatten. Insgesamt sind seit derJahrtausendwende 20 Skandale offen gelegt worden.
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