Er trifft die wildesten Dinger
Das Spiel von Trey Lewis wirkt manchmal eigensinnig. Gegen Frankfurt hat er gezeigt, dass diese vermeintliche Schwäche gleichzeitig seine wohl größte Stärke ist
So richtig warm waren Teile der Anhängerschaft von Ratiopharm Ulm zuvor nicht geworden mit Trey Lewis. Zu wild, zu eigensinnig und zu wenig mannschaftsdienlich wirkte bisweilen das Spiel des 25-jährigen Amerikaners, der im Sommer aus Bayreuth nach Ulm gewechselt war. Im letzten Viertel der Partie in der Fraport-Arena zeigte Lewis allen Kritikern, dass diese vermeintliche Schwäche gleichzeitig seine wohl größte Stärke ist. Mit drei teilweise ganz schwierigen Dreiern und insgesamt 18 Punkten allein in diesem Spielabschnitt führte er seine Mannschaft am Samstag zum 89:75-Sieg gegen die Frankfurter Skyliners. Für die Ulmer war es im fünften Anlauf der erste Erfolg gegen eine Mannschaft aus der oberen Tabellenhälfte, für die Skyliners die erste Heimniederlage in dieser Saison. Lewis konnte die eigene Leistung realistisch einschätzen: „Das war eines meiner besten Spiele für Ulm“, sagte er bei Telekom Sport. Ganz sicher war es das insgesamt beste Spiel der Ulmer Mannschaft in dieser Bundesliga-Saison.
Toure Murry war erneut nicht Teil dieser Mannschaft. Wie schon eine Woche zuvor im Heimspiel gegen Braunschweig wurde der Amerikaner mit NBA-Vergangenheit als siebter Ausländer aus dem Kader gestrichen. Eine schwierige Entscheidung des Ulmer Trainers Thorsten Leibenath, die natürlich die Spekulationen darüber befeuert, ob Murry für den Rest dieser Saison in Ulm bleibt. Aber eine nachvollziehbare Entscheidung, denn auch der nachverpflichtete Jerrelle Benimon machte ein starkes Spiel. Er war bester Rebounder seiner Mannschaft, hinzu kamen neun Punkte, zwei direkte Korbvorlagen, zwei Ballgewinne und ein geblockter Wurf. Lewis urteilte über seinen Zimmergenossen: „Er ist für uns eine Riesenverstärkung.“
Dass Kapitän Per Günther diesmal nur einen seiner acht Würfe aus dem Feld traf und auch Luke Harangody einen eher schwachen Tag hatte, war somit zu verschmerzen. Beim Start ins letzte Viertel führte Frankfurt noch knapp mit 59:58, aber die Ulmer zeigten dann den größeren Willen und sie trafen eben die entscheidenden Würfe. Nur einer davon ging auf das Konto von Günther, aber es war ein ganz wichtiger, denn danach hieß es 73:68 für seine Mannschaft. Lewis machte dann mit einem Dreier aus gut siebeneinhalb Metern zum 81:71 anderthalb Minuten vor dem Ende den Deckel drauf.
Trainer Thorsten Leibenath war hinterher spürbar erleichtert: „Es war offensiv unfassbar schwer, gute Würfe zu erspielen. Dann müssen halt so Treffer her wie die von Trey Lewis.“
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