DEB-Team startet mit Niederlage in den Deutschland Cup
Der Einstand von Marco Sturm ist missglückt: Im ersten Spiel unter dem neuen Bundestrainer verlor das DEB-Team beim Deutschland Cup in Augsburg mit 2:3 gegen die Schweiz.
Die Premiere des neuen Bundestrainers Marco Sturm im Augsburger Curt-Frenzel-Stadion endete mit einer Niederlage. Die DEB-Auswahl unterlag am Freitagabend mit 2:3 (1:0, 0:2, 1:1) gegen die Schweiz. Im Eröffnungsspiel des Deutschland Cups schossen der Kölner Philipp Gogulla und Daryl Boyle aus München die Tore für die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft. „Die besseren special teams in Überzahl haben das Spiel wie so oft entschieden“, kommentierte der neue Bandenchef die Niederlage.
USA gewinnt erstes Spiel des Deutschland Cups
Der 37 Jahre junge Coach, der seine Trainerscheine allesamt in den USA absolvierte, will eine nordamerikanisch geprägte Spielphilosophie einbringen: „Wir Deutschen spielen teilweise zu kompliziert, wir denken zu kompliziert. Obwohl es auch einen einfacheren Weg gibt.“
Gegen den Weltranglistensiebten Schweiz (Deutschland liegt auf Platz 13) entwickelte sich ein bissiges Duell zweier Nachbarn. Maskottchen Urmel auf dem Eis und 4258 Zuschauer im Curt-Frenzel-Stadion unterstützten die deutsche Mannschaft nach Kräften. Rund 100 Anhänger der Eidgenossen setzten auch Kuhglocken effektvoll ein.
DEB-Team mit einer "Auszeit" im zweiten Drittel
Unter den Fans ließen sich die Eishockey-Idole und Bronzemedaillen-Gewinner von 1976 in Innsbruck, Alois Schloder und Erich Kühnhackl, das Sturm-Debüt nicht entgehen. Auch die Fußballgröße Felix Magath machte auf Einladung von DEB-Präsident Franz Reindl einen Abstecher zum Nationalteam. Die Besucher bekamen im ersten Abschnitt viel Überzahlspiel des deutschen Teams zu sehen, weil die Eidgenossen zu undiszipliniert zu Werke gingen.
Höhepunkt war eine fünfminütige Strafe plus Spieldauer gegen Reto Suri nach einem allerdings unabsichtlichen Stockfoul gegen den Düsseldorfer Stephan Daschner. Da der Spieler jedoch für seinen Stock verantwortlich ist, musste der Schweizer Kapitän in der 16. Minute vorzeitig zum Duschen. Als sich noch ein Teamkollege ein Foul leistete, spielte die Sturm-Mannschaft volle zwei Minuten lang in 5:3-Überzahl.
Der Kölner Philipp Gogulla traf in dieser Phase nach Vorlage von Felix Schütz im Nachschuss zum 1:0 (18. Minute). DEB-Torwart Dennis Endras, der 2010 im damals noch nach drei Seiten offenen Curt-Frenzel-Stadion die Vizemeisterschaft mit Augsburg gefeiert hatte, bekam anfangs nur wenige Schüsse auf seinen Kasten.
Dennis Endras ärgert sich über die Niederlage
Ganz anders das Bild im zweiten Drittel. Die deutschen Profis bewegten ihre Beine kaum noch, was viele Strafzeiten und als Konsequenz Gegentore zur Folge hatte. Das 1:1 (25.) durch Simon Moser fiel unmittelbar im Anschluss an ein Schweizer Powerplay.
In Überzahl stellte Gregory Hofmann auf 2:1 (30.). Einen noch höheren Rückstand verhinderte der hoch motivierte Dennis Endras. In der 33. Minute stoppte der gebürtige Sonthofener einen Penalty von Hofmann. Stephan Daschner hatte den Schweizer Stürmer regelwidrig bei einem Solo behindert. Im letzten Drittel glich der Münchner Verteidiger Daryl Boyle zum 2:2 (49.) aus, doch drei Minuten später gelang Martschini wieder in Überzahl das 3:2 für die Schweizer.
Torwart Dennis Endras ärgerte sich: „Ich hätte heute gerne gewonnen im Curt-Frenzel-Stadion. Aber so ist Eishockey.“ Nach einem starken Start nutzten seine Vorderleute die vielen Überzahl-Chancen nicht genügend aus. „Da hätten wir vielleicht ein Tor mehr machen müssen“, sagte der Schlussmann.
Was muss die deutsche Mannschaft aus der Niederlage für das nächste Spiel am Samstag (17.30 Uhr) gegen die Slowakei mitnehmen? „Das erste und das dritte Drittel“, meint Kapitän Patrick Reimer.
Statistik zum Spiel
Deutschland
Tor: Endras (Adler Mannheim)
Abwehr: Ankert (Kölner Haie), Akdag (Adler Mannheim) - Daschner (Düsseldorfer EG), Moritz Müller (Kölner Haie) - Boyle (EHC München), N. Goc (Adler Mannheim) - Ebner (Düsseldorfer EG)
Sturm: Flaake (Hamburg Feezers), Kahun (EHC München), Wolf (Hamburg Freezers) - Patrick Reimer (Nürnberg Ice Tigers), Ehliz (Nürnberg Ice Tigers), Schütz (Torpedo Nischni Nowgorod/KHL) - Macek (Iserlohn Roosters), Hager (Kölner Haie), Gogulla (Kölner Haie) - Krämmer (Hamburg Freezers), Marcel Müller (Hamburg Freezers), Pietta (Krefeld Pinguine)
Schweiz
Tor: Conz
Abwehr: Loeffel, Leeger - Chiesa, Grossmann - Helbling, Frick - Baltisberger, Stoop
Sturm: Praplan, Suri, Martschini - Moser, Walker, Mottet - Hofmann, Pestoni, Froidevaux - Künzle, Lammer, Fuchs
Schiedsrichter: Bauer/Pesina (Nürnberg/Tschechien)
Zuschauer: 4258
Tore: 1:0 Gogulla (17:58), 1:1 (24:52) Moser, 1:2 Hofmann (30:00), 2:2 Boyle (48:19), 2:3 Martschini (51:50)
Strafminuten: 16 + 10 Hager + 10 Wolf / 21 + Spieldauer Suri
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